
Biathlon | WM in Oberhof Deutsche Staffel patzt bei Wetterlotterie
Die deutschen Biathlon-Männer warten bei der WM in Oberhof weiter auf die erste Medaille. Fünf Strafrunden waren am Ende zu viel, um im Staffelrennen ein Wörtchen um den Sieg mitzusprechen. Vorn jubelte Frankreich.
Frankreich hat das Staffelrennen der Männer für sich entschieden. Bei der WM in Oberhof leistete sich das Quartett bei schwierigen Bedingungen die wenigsten Fehler am Schießstand und verwies die hochfavorisierten Norweger und Schweden auf die Plätze zwei und drei. Die deutsche Mannschaft landete auf einen enttäuschenden fünften Platz, fast vier Minuten hinter dem Sieger.
Johannes Kühn fällt weit zurück
Bei typischem Oberhof-Wetter, dazu böigem Wind, kam das deutsche Quartett zunächst gut in den Wettbewerb. Beim ersten Liegendanschlag fielen alle fünf Scheiben, beim zweiten benötigte er zwei Nachlader und blieb in Schlagdistanz zur Spitze. Doch auf der Schlussrunde gingen dem 26-Jährigen die Körner aus. Er übergab an Johannes Kühn auf Position vier. Und der strauchelte beim Stehend-Schießen ganz böse, musste bei heftigem Wind gleich drei Mal in die 250 Meter lange Extrarunde. Das kostete viel zeit, mehr als zwei Minuten lag die deutsche Staffel bei Halbzeit des Rennens als Neunte schon zurück. Ganz vorn lief dagegen überraschend das tschechische Quartett fast zweitgleich mit den Franzosen. Die hoch favorisierten Norwegen gehörten da als Fünfte auch zu den Verfolgern.

Bei widrigen Bedingungen: Startschuss der Männer-Staffel.
Roman Rees fabelhaft - DSV-Staffel schiebt sich auf Platz fünf
Roman Rees ging es als dritter deutscher Läufer, unterstützt von der großen und stimmungsvollen Kulisse in Oberhof an und lieferte ein tolles Liegendschießen ab. Allerdings verringerte sich der Rückstand zu einer Medaille nicht, Norwegens Staffel mit dem guten Schützen Sturla Holm Laegreid lag da mittlerweile, eine Minute hinter Frankreich und Tschechien. Die deutsche Staffel schob sich weiter nach vorn, weil Rees auch beim zweiten Schießen fehlerfrei blieb. Lohn war Platz fünf, zu Bronze fehlte weiter eine Minute, jetzt zu den Schweden. Vorn blieben das Überraschungsteam aus Tschechien und Frankreich.
Doll muss in die Strafrunde - Frankreich jubelt
Nun war die Frage: Was kann Benedikt Doll noch reißen? Der 32-Jährige nahm sein Herz in die Hand und schaffte bei wieder schwieriger werdenden Bedingungen eine Fünfer-Serie. Die Franzosen um Quentin Fillon Maillet setzten sich entscheidend ab, Tschechien fiel auf den vierten Platz zurück. Norwegen mit Johannes Thingnes Bö und Schweden mit Sebastian Samuelsson liefen auf die Medaillenränge. Dabei blieb es, wobei Bö eine Wahnsinns-Stehend-Schießdarbietung ablieferte und den Franzosen Fillon Maillet zumindest noch etwas unter Druck setzten konnte. Doll dagegen musste zwei Mal in die Strafrunde und fiel weit zurück.
rei