Trainer Christian Tiffert (Chemnitzer FC), gibt Anweisungen vom Spielfeldrand aus.

Fußball | Regionalliga Comeback-Chemnitzer schießen Tabellenführer ab

Stand: 05.11.2022 17:15 Uhr

Der Chemnitzer FC hat seine Siegesserie bestätigt und mit 4:2 (1:1) beim Spitzenreiter Berliner AK gewonnen. Für den BAK ist es die erste Heimniederlage der Saison und überhaupt erst das dritte Spiel mit einem Gegentor. In einer ansehnlichen Partie kämpften sich die Chemnitzer mehrmals zurück und hatten am Ende das Glück auf ihrer Seite.

Liegt ein Sachsen-Fluch auf dem Berliner AK? Der Spitzenreiter der Regionalliga Nordost hat nach der Auswärtsniederlage bei Chemie Leipzig nun auch im zweiten Duell mit einem sächsischen Club den Kürzeren gezogen. Vor heimischem Publikum straften sehr effiziente Chemnitzer die Berliner gnadenlos ab.

CFC mit Blitzstart - BAK macht das Tor

Die "Himmelblauen" machten im Berliner Poststadion schnell klar, dass sie auf Augenhöhe mitspielen wollten und brauchten keine 60 Sekunden, um das zu untermauern. Direkt nach dem Anstoß erkämpfte der CFC sich den Ball und startete einen Angriff über Stephan Mensah, der BAK-Keeper Luis Zwick anschoss. Dieser Abpraller landete zwar bei Lukas Stagge, doch dessen Schuss verfehlte den linken Pfosten um Zentimeter (1.).

Nur wenig später zeigten die Hausherren, wie man es richtig macht: Patrick Sussek servierte den Ball perfekt auf den Kopf von Michael Seaton, der dank der räumlichen Abwesenheit von Tim Campulka keine Probleme hatte, die Kugel ins Tor zu köpfen (5.). Davon angestachelt versuchte der BAK nachzulegen und hatte durch Bleron Krasniqi (7.), Lang (11.) und einen Lattentreffer von Joel Richter (14.) auch gute Chancen dazu.

Felix Brügmann (Chemnitzer FC) erzielt das Tor zum 2:2 gegen Tarek Chahed (Berliner AK) und Torhüter Luis Zwick (Berliner AK).

Felix Brügmann (Chemnitzer FC) überwindet Tarek Chahed (Berliner AK) überwindet Torhüter Luis Zwick (Berliner AK) und erzielt das Tor zum 2:2.

Chemnitz kämpft sich zurück

Wenig später zappelte der Ball dann erneut im Chemnitzer Netz. Doch das 2:0 - wieder durch einen Kopfball von Seaton (19.) - wurde wegen eines Offensivfouls zurückgepfiffen. Das schien den "Himelblauen" zu mehr Selbstvertrauen zu helfen, die sich wieder vermehrt in die Offensive wagten, vor allem über die rechte Seite, wo der starke Mensah agierte. Mensah war es auch, der den etwas überraschenden Ausgleich einfädelte: über rechts steckte er auf Lukas Stagge im Strafraum. Der scheiterte zwar an Zwick, doch am langen Pfosten schnappte sich Furkan Kircicek den Abpraller und versenkte nach einem Pfostentreffer den Ball im zweiten Versuch zum 1:1 (25.).

Mit dem Tor wendete sich das Spiel von einem Offensivfeuerwerk hin zu einer Partie, in der sich die Akteure hauptsächlich neutralisierten. Die Chemnitzer Abwehr stand den Rest der ersten Hälfte deutlich stabiler und ließ nur noch wenig zu, hatte bis auf einen Mensah-Schuss (45.+1) jedoch auch nach vorn nur selten Aktionen.

CFC wieder früh im Rückstand, aber mit Déjè-vu-Comeback

Die zweite Halbzeit ging etwas gemächlicher an - aber nur bis zur 50. Minute. In der zeigte Keanu Schneider seine Fernschuss-Qualitäten und versenkte den Ball aus gut 30 Metern ansatzlos im Netz zum 2:1. Chemnitz war in der Folge wieder gehemmt, wusste aber wie schon in Halbzeit eins, im richtigen Moment zurückzuschlagen. Das äußerte sich in einem Überraschungstor durch Felix Brügmann (62.), der nach einer Dreifachchance inklusive Pfostenkracher von Kilian Pagliuca zum 2:2 einschob.

Fragwürdiger Elfmeter dreht die Partie

Danach wirkte Chemnitz wie ausgewechselt und spielte wieder auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Den Wendepunkt der Partie brachte ein Elfmeter. Referee Henry Müller pfiff ein Foul von Tarek Chahed an Mensah im Strafraum. Die Zeitlupe legte jedoch nahe, dass es eher Mensah war, der an Chaheds Trikot zog und dadurch fiel. Das interessierte Campulka wenig, der sich den Ball schnappte und den Strafstoß zum 3:2 versenkte (74.). Nur vier Minuten später tunnelte ein enorm freistehender Brügmann Torwart Zwick zum 4:2-Endstand.

Der BAK gab sich nicht auf, wirkte aber zunehmend einfallsloser gegen abgezockte Chemnitzer, die in der Schlussphase die Uhr auf ihrer Seite hatten. Kurz vor Schluss zeigte dann der Elfmeter-Pechvogel Chahed Nerven und holte sich die Gelb-Rote-Karte ab, nachdem er einen Konter nur durch Trikotziehen zu stoppen wusste (90.+4).

Enger Kampf um die Regionalligakrone

Damit macht der CFC das Titelrennen zur Herbstmeisterschaft wieder etwas spannender. Cottbus, Erfurt und Lok Leipzig können noch diesen Spieltag auf nur zwei Zähler an die Berliner heranrutschen. Der CFC selbst schiebt sich vorerst auf Rang sieben vor und hat mit 21 Punkten zumindest wieder losen Anschluss an die oberen Ränge. Am 13. Spieltag wartet mit dem SV Babelsberg (13. November, 13 Uhr) der nächste Auswärtskracher auf den CFC.

Die Stimmen zum Spiel

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