Spieler des CFC auf der Bank

Fußball | Regionalliga Chemnitz empfängt Cottbus zum nächsten Aufstiegs-Kracher

Stand: 03.03.2023 08:00 Uhr

Der Chemnitzer FC trifft am Freitagabend (ab 18 Uhr im Live-Ticker in der SpiO-App) im wichtigen Aufstiegsduell auf den direkten Konkurrenten FC Energie Cottbus. Im Stadion an der Gellerstraße wird es für den schwächelnden CFC darauf ankommen, die verloren gegangene Effizienz wiederzufinden.

Die Ausgangslage vor diesem Topspiel hätte im Südwesten Sachsens eine ganz andere sein können. Im letzten Aufstiegsduell vergangene Woche in Erfurt war Chemnitz über weite Phasen die bessere Mannschaft - aber der abgezockte RWE hielt am Ende die Null und gewann knapp mit 1:0. So ist jetzt ein Heimsieg gegen Energie Cottbus Pflicht, um die aussichtsreiche Chance auf den Aufstieg nicht innerhalb weniger Wochen zu verspielen.

"Die Enttäuschung war groß", sagte CFC-Coach Christian Tiffert am Donnerstag auf der Pressekonferenz über die verpassten Chancen in Erfurt. "In einem Topspiel entscheiden Kleinigkeiten. Wer weniger Fehler macht und selbst Effizienz an den Tag legt, der gewinnt das Spiel."

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Mangelnde Chemnitzer Torgefahr

Doch genau diese Effizienz hat in diesen wichtigen Wochen zuletzt häufiger gefehlt. Seine Mannschaft hat seit dem Jahreswechsel trotz guter Chancen ungewohnte Schwierigkeiten, aus dem Spiel heraus Tore zu schießen. In den letzten vier Partien gelang Chemnitz drei mal kein eigener Treffer. Selbst beim Pflichtsieg gegen Abstiegskandidat Halberstadt fielen zwei der drei Tore nur durch Standards.

Ein Problem, das selbst unter den Wochen im Training auftritt: "Egal in welcher Trainingseinheit oder Spielform, wir bereiten die Chancen sehr gut vor, verwerten sie dann aber nicht", sagte Tiffert. Er vermute dahinter die fehlende Eingespieltheit im Offensivverbund. "Da haben wir uns durch die Flut an Roten Karten wahrscheinlich ins eigene Bein geschossen."

Trainer Christian Tiffert, Chemnitzer FC

Christian Tifferts Mannschaft fehlt selbst im Training die Effizienz vorm Tor - und das asugerechnet in dieser heißen Saisonphase

Bei Cottbus läuft's

Ganz anders läuft es aktuell bei den Cottbusern. Mit 47 Toren hat Energie den gefährlichsten Angriff der Liga. Bester Scorer ist Linksaußen Nicolas Wähling, der mit neun Toren und fünf Vorlagen an knapp einem Drittel der Tore direkt beteiligt war.

"Sie haben einen sehr gut besetzten Kader, mit dem sie flexibel auf Ausfälle reagieren können. Gleichzeitig sind sie super eingespielt, was sie einfach sehr gefährlich macht", erklärte Tiffert.

Tabellensituation und Formkurve

Der Chemnitzer FC stand nach einer Serie von elf Spielen ohne Niederlage vor dem 20. Spieltag noch punktgleich mit Tabellenführer Rot-Weiß Erfurt auf dem zweiten Platz. Mittlerweile sind sie mit nur vier Punkten aus den letzten vier Partien im engen Aufstiegsrennen auf Rang Fünf abgerutscht.

Energie Cottbus hat sich nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt wieder gefangen und ist als erster Verfolger von Erfurt aktuell einer der heißesten Aufstiegskandidaten.

Chemnitzer FC (S-U-N-S-N, 7 Punkte):

  • 2:0 gegen Greifswalder FC (H)
  • 0:0 gegen BFC Dynamo (A)
  • 3:0 gegen Viktoria Berlin (A)
  • 3:0 gegen Germania Halberstadt (H)
  • 1:0 gegen Rot-Weiß Erfurt (A)

FC Energie Cottbus (N-S-U-S-S, 10 Punkte):

  • 1:0 gegen FSV Luckenwalde (A)
  • 5:0 gegen SV Lichtenberg (H)
  • 1:1 gegen ZFC Meuselwitz (A)
  • 2:0 gegen Chemie Leipzig (H)
  • 2:1 gegen Berliner AK (H)
Tabelle nach dem 23. Spieltag
Platz Team Punkte Tore
1. Rot-Weiß Erfurt 44 27
2. Energie Cottbus 43 27
3. Carl-Zeiss Jena 40 21
4. VSG Altglienicke 39 23
5. Chemnitzer FC 39 16
6. Lok Leipzig 37 10
7. Chemie Leipzig 36 4
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Fußball ist einfach

Das Flutlichtspiel am Freitagabend wäre ein idealer Augenblick für Chemnitz, zurück in die Spur zu finden. Mit einem Sieg wäre man auf einen Punkt an Cottbus ran und wieder mitten drin im Aufstiegsrennen. Ein möglicher CFC-Erfolg steht und fällt mit der Kaltschnäuzigkeit seiner Offensive.

Schließlich ist es in diesem Sport manchmal ganz einfach, wie Spielmacher Kilian Pagliuca im MDR-Interview nach der bitteren Topspiel-Niederlage in Erfurt trocken erklärte: "Wenn du im Fußball keine Tore machst, kannst du nicht gewinnen."

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jas