Miroslav Jagatic

Fußball | Regionalliga Chemie Leipzig trifft nach kurzer Vorbereitungszeit auf ausgeruhtes Babelsberg

Stand: 29.01.2023 09:00 Uhr

Chemie Leipzig hat nur eine halbe Woche Zeit, sich auf das Regionalliga-Spiel gegen den SV Babelsberg 03 vorzubereiten. Der Gegner konnte dagegen in diesem Jahr noch gar keine Spielpraxis sammeln. Vorteil oder Nachteil?

Intensive Wochen für Chemie Leipzig in der Fußball-Regionalliga: Nur vier Tage nach dem 1:1-Unentschieden gegen Rot-Weiß Erfurt trifft die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic am Sonntag auf den SV Babelsberg 03 (Anstoß: 16 Uhr, live im MDR-Fernsehen sowie im Stream auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App). Nachdem sich die Leutzscher am Mittwochabend unter schwierigen Bedingungen ein Remis gegen den Aufstiegskandidaten aus Thüringen erkämpften, bleibt ihnen nun lediglich eine halbe Woche Regenerations- und Vorbereitungszeit, ehe die nächste anstrengende Aufgabe auf sie wartet.

Stimmungsvolles Remis im Kunze-Sportpark

Der Boden im Alfred-Kunze-Sportpark ist tief, das Fußballspielen fällt entsprechend schwer. Daran mussten sich beide Mannschaften am Mittwoch gewöhnen. Gegen Babelsberg werden die Bedingungen nicht anders sein. "Damit musst du erstmal zurechtkommen", sagt Chemie-Trainer Miroslav Jagatic im Gespräch mit dem MDR: "Wichtig ist, wieder in den Spielrhythmus zu kommen."

Babelsberg kommt ohne Spielpraxis - Vorteil für Chemie?

In exakt dieser Hinsicht ergibt sich ein entscheidender Unterschied zu den Babelsbergern, die im Gegensatz zu Chemie ausgeruht anreisen werden, aber im neuen Jahr noch überhaupt keine Spielpraxis sammeln konnten. Letztmals in der Regionalliga aufgelaufen sind die Potsdamer am 10. Dezember, das für vergangenen Sonntag angesetzte Nachholspiel bei Lok Leipzig fiel abermals den Witterungsbedingungen zum Opfer.

Miroslav Jagatic nach dem 1:1 gegen Erfurt: "Ein gerechtes Unentschieden"

Ergibt sich daraus gar ein Vorteil für Chemie? Jagatic bleibt vorsichtig: "Das weiß man erst nach dem Spiel", sagt er und verweist darauf, dass auf seine Mannschaft noch weitere "Englische Wochen" zukommen werden. Auch die Regionalliga-Spiele bei Germania Halberstadt (angesetzt für den 15. Februar) und bei Energie Cottbus (noch kein Termin bekannt) müssen noch nachgeholt werden. "In solchen Phasen musst du damit leben, dass du dann auch mal nicht so ausgeruht bist", so Jagatic.

Babelsberg: Gut gestartet, dann abgerutscht

Insgesamt läuft es bei den Babelsbergern nach einem guten Saisonstart nicht mehr so rund. Vor der unfreiwilligen Pause verloren sie vier Regionalliga-Spiele in Folge: 0:2 gegen Chemnitz, 2:6 in Erfurt, 0:1 gegen Jena und 0:1 im Brandenburg-Klassiker gegen Cottbus. In der Tabelle sind sie auf Platz neun abgerutscht. Doch Jagatic warnt: "Ich kenne das Trainerteam. Die machen ihre Arbeit hervorragend. In Babelsberg gibt es volle Rückendeckung, da wird keine Unruhe aufkommen", sagt er.

FC Rot-Weiß Erfurt ballert sich an die Spitze

Eine Krise sieht Jagatic beim Gegner nicht: "Manche Spiele sind unglücklich verlaufen. Am Anfang hatte Babelsberg einen Riesen-Lauf. Dass dann mal ein kleiner Einbruch kommt, ist ganz normal." Für Chemie spricht auf jeden Fall eine gewisse Heimstärke: Nur ein Regionalliga-Spiel im Alfred-Kunze-Sportpark wurde bislang verloren.

Harant und Horschig gehen vorbelastet ins Spiel

Allerdings gab es beim Spiel gegen Erfurt zwei Szenen, die für das kommende Wochenende zumindest nicht ganz bedeutungslos sind: In der 20. Minute beging Chemie-Linksverteidiger Lucas Surek ein Foulspiel im Mittelfeld, Mannschaftskollege Paul Horschig schlug den Ball weg - und kassierte dafür von Schiedsrichter Pascal Wien die Gelbe Karte. Und in der 75. Minute rückte Innenverteidiger Philipp Harant aus der Abwehrkette heraus und ließ gegen Erfurts Artur Mergel das Bein stehen, was ebenfalls Gelb nach sich zog.

Philipp Harant – Chemie Leipzig

Chemie-Innenverteidiger Philipp Harant geht vorbelastet ins Spiel gegen Babelsberg.

Problem: Für beide Spieler, Horschig und Harant, war es die vierte Gelbe Karte in dieser Saison. Beide Abwehrspieler gehen also vorbelastet in die Partie gegen Babelsberg. Doch Jagatic will sich darüber nicht den Kopf zerbrechen: "Das Ding ist jetzt entschieden", sagt er. Zumindest die Horschig-Karte sei "unnötig" gewesen, fügt der Coach an, zur Zurückhaltung aufrufen will er seine Abwehr-Säulen allerdings nicht: "Das hemmt nur. Die sollen sich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren."

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mze