Im Bild von links Michael Blum 21, BFC, Florian Brügmann  2, Chemie.

Fußball | Regionalliga Chemie Leipzig beim BFC Dynamo: Die Beine nicht hochlegen

Stand: 07.05.2023 09:03 Uhr

Die BSG Chemie Leipzig hat alle Saisonziele erreicht. Trainer Miroslav Jagatic hat dennoch einiges vor und blickt optimistisch in die Zukunft. Als nächstes geht es erst einmal gegen den BFC Dynamo.

Die BSG Chemie fährt ein letztes Mal in dieser Saison nach Berlin. Am Sonntag geht es um 13:00 Uhr (live im Ticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) im Sportforum Hohenschönhausen gegen den BFC Dynamo. BSG-Coach Miroslav Jagatic schaut dem Saisonabschluss freudig entgegen.

Die Ausgangslage

Die Leutzscher haben den Klassenerhalt schon länger sicher. Auch das nächste Saisonziel 50 Punkte hat Chemie beim 3:1-Sieg gegen Greifswald letzte Woche eingetütet.

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BSG-Trainer Miroslav Jagatic gab im MDR-Interview für den Rest der Spielrunde kein neues Ziel mehr aus, sagte aber: "Wir wollen noch die Punkte sammeln, die machbar sind und die Meisterschaft mitentscheiden". Das können die Leipziger, denn an den letzten beiden Spieltagen geht es nach Erfurt zu Rot-Weiß und zum Abschluss gegen Energie Cottbus, die beiden Top-Teams der Liga. Dass man diesen Brocken relativ entspannt entgegenschauen kann, habe sich seine Mannschaft hart erarbeitet.

Der kommende Gegner

Für das Jagatic-Team geht es zum letzten Mal in dieser Saison nach Berlin. Dort wartet mit dem BFC Dynamo ein alter Rivale. Das letzte Spiel der Chemiker im Sportforum Hohenschönhausen endete unschön. BSG-Spieler wurden verbal und physisch attackiert, Fans stürmten auf den Platz, Jagatic und seine Familie wurden bedroht. Der Chemie-Trainer habe daraus seine persönlichen Schlüsse gezogen, sagte er dem MDR. Er werde sich immer vor seine Mannschaft stellen und: "Ich lasse die Vergangenheit ruhen". Sportlich erwartet Jagatic von einer spielerisch guten Mannschaft mit dem Zielspieler Christian Beck eine Menge. "Der BFC hat über Jahre bewiesen, was in dem Verein machbar ist. Daher sind sie ein Kandidat für die Zukunft, der da oben mitspielen wird."

Was die Elf von Heiner Backhaus zu leisten im Stande ist, hat sie in den letzten beiden Partien bewiesen, als Dynamo erst Rot-Weiß Erfurt geschlagen und dann auch Energie Cottbus ein Unentschieden abgerungen hat.

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Bei den Grün-Weißen aus Leutzsch sind alle Spieler fit, voraussichtlich fehlt lediglich nur Stürmer Timo Mauer wegen einer Gelbsperre.

Der Blick in die Zukunft

Chemie hat eine der besten Saisons dieses Jahrtausends gespielt, schippert entspannt dem Saisonabschluss entgegen, auch wenn Miroslav Jagatic "die Beine nicht hochlegen" will. Das Vierergespann der sportlichen Leitung bestehend aus ihm, Co-Trainer Christian Sobottka, Vereinslegende Daniel Heinze und Sponsor Uwe Thomas wird zum 30. Juni aufgelöst. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Dennoch schaut Jagatic sehr optimistisch in die Zukunft. "Wir haben ein großes Gerüst und das steht. Da machen wir uns weniger Stress." Daher könne sich Chemie in Ruhe punktuell verstärken.

Bis dahin hofft der 46-Jährige auf einen vollen Alfred-Kunze-Sportpark bei den verbleibenden Heimspielen und einen schönen Saisonabschluss. Die nächste Spielzeit werde nämlich schwer. "Ich habe immer gedacht, noch stärker kann die Liga nicht werden. Wir müssen kleinere Brötchen backen im Gegensatz zu den zehn, elf Teams die in die 3. Liga hoch wollen." Daher gelte es, die Euphorie aus den letzten Partien dieser Saison aufzusaugen und die Spannung hochzuhalten, um sie dann in die nächste, so schwere Spielzeit mitzunehmen.

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