Der Wasserspring-Trainer Christoph Bohm.

Schwimmen | DSV Buschkow-Nachfolger: Bohm wird kommissarischer Wassersprung-Bundestrainer

Stand: 20.12.2022 10:32 Uhr

Der DSV hat zumindest vorübergehend einen Nachfolger für den freigestellten Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow gefunden. Der früher auch in Dresden tätige Christoph Bohm übernimmt kommissarisch.

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat zumindest vorübergehend einen Nachfolger für den langjährigen Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow gefunden.

Bohm trainierte Hausding und in Dresden

Christoph Bohm, derzeit Bundesstützpunkttrainer und sportlicher Leiter in Berlin, wird zum 1. Januar 2023 die Aufgaben kommissarisch "zunächst bis zum Abschluss des arbeitsrechtlichen Verfahrens" mit Buschkow übernehmen, teilte der DSV zu Wochenbeginn mit. Der 38 Jahre alte Bohm betreue "derzeit eine leistungsstarke Trainingsgruppe mit Olympiakandidaten und -kandidatinnen", sagte DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann: "In der Vergangenheit hat er immer wieder bewiesen, dass er die Aktiven auf den Saisonhöhepunkt topfit bekommt." Bohm war bis 2016 Juniorentrainer am Bundesstützpunkt in Dresden, ehe es ihn nach Berlin zog, um Synchron-Weltmeister und Olympiamedaillengewinner Patrick Hausding zu betreuen.

Buschkow-Aus nach schweren Hempel-Vorwürfen

Der DSV hatte Buschkow nach den schweren Vorwürfen durch Ex-Europameister Jan Hempel zum Umgang mit sexuellem Missbrauch noch während der EM im August freigestellt, später erfolgte die Kündigung. Der ehemalige Wasserspringer Hempel hatte im vergangenen August in einer ARD-Dokumentation von jahrelangem sexuellen Missbrauch durch seinen Trainer Werner Langer berichtet und dem DSV und Buschkow vorgeworfen, davon gewusst und nicht entsprechend gehandelt zu haben. Buschkow hatte der FAZ gesagt, er habe von den Vorwürfen erst im Zuge der Dokumentation erfahren.

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sid/red

"Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport"