
Biathlon-WM in Oberhof Biathletin Herrmann-Wick bejubelt Sprint-Gold bei Heim-WM in Oberhof
Da ist die ersehnte erste deutsche Goldmedaille bei der Biathlon-Heim-WM in Oberhof! Die Sächsin Denise Herrmann-Wick blieb beim Sprint am Freitag fehlerfrei und in der Loipe überragend.
Denise Herrmann-Wick hat bei der Biathlon-WM in Oberhof mit einem fehlerfreien Schießen Gold im Sprint gewonnen. Die Oberwiesenthalerin setzte sich im 7,5-Kilometer-Rennen am Freitag (10.02.2023) um 2,2 Sekunden gegen die Schwedin Hanna Oeberg durch. Bronze holte mit Linn Persson (0 Schießfehler/+ 26,5 Sekunden) ebenfalls eine Schwedin.
Für Herrmann-Wick war es nach Verfolgung-Gold 2019 bereits die zweite WM-Goldmedaille ihrer Karriere. Mit ihrem Gold-Coup beendete sie eine lange deutsche Sprint-Flaute: Den letzten deutschen WM-Triumph im Sprint hatte Magdalena Neuner 2012 in Ruhpolding gefeiert.
"Kann man mit Worten gar nicht beschreiben"
"Es ist unglaublich", jubelte die Deutsche nach dem Rennen im ZDF und erklärte: "Heute war ich total aufgeregt. Ich bin schon beim Einlaufen vom Puls gar nicht runtergekommen. Dass ich dann so ein Rennen mit Null im Sprint in den Schnee zaubern kann, und dann noch bei der Heim-Weltmeisterschaft. Das kann man mit Worten gar nicht beschreiben."
Herrmann-Wick auf der Schlussrunde überragend
Die Deutsche zeigte am Schießstand starke Nerven. Die 34-Jährige ging beide Schießeinlagen kontrolliert an und blieb sowohl liegend als auch stehend fehlerfrei. Nach dem zweiten Schießen lag die Einzel-Olympiasiegerin von Peking in der Loipe aber noch 9,4 Sekunden hinter der ebenfalls fehlerfreien Schwedin Hanna Oeberg. Auf der Schlussrunde zog Herrmann-Wick dann aber noch einmal das Tempo an, ließ Oeberg mit der schnellsten Laufzeit der gesamten Konkurrenz hinter sich und gewann das Rennen.

Denise Herrmann-Wick beim 7,5 km Sprint während des IBU Biathlon Weltcups in Oberhof.
"Das traut man sich nicht zu träumen"
"Es lief heute leicht von der Hand", sagte Herrmann-Wick zu ihrem Rennen. "Ich habe versucht, beim Schießen ruhig meine Sache zu machen. Da habe ich sicher auch ein paar Sekunden bekommen. Das war mir aber egal, weil ich wusste, dass ich auf der Strecke gute Beine habe. Am Ende war es dann noch einmal spannend mit Hanna Oeberg. Aber ich habe alles rausgehauen und es hat gereicht", freute sich die frühere Langläuferin und ergänzte überglücklich: "Das traut man fast nicht zu träumen. Das kann man sich vorstellen, hier vor den eigenen Leuten zu gewinnen. Und, dass man so etwas erleben darf, ist umso schöner. Mit Familie am Streckenrand, mit Freunden. Das ist unglaublich."
Voigt vergibt Top-Platz beim Stehend-Schießen
Die anderen deutschen Starterinnen konnten im Kampf um die Medaillen nicht eingreifen. Die Oberhoferin Vanessa Voigt konnte nach einem fehlerfreien Liegend-Anschlag auf eine Top-Platzierung hoffen, fiel nach zwei Schießfehlern Stehend aber aus den vorderen Plätzen und wurde 41. (+ 2:05,7 Minuten).
Ein starkes Rennen lief Sophia Schneider, die mit einem Fehler als Siebte in den Top 10 landete (+ 57,6 Sekunden). Bis zum letzten Schießen auf die Top 10 hoffen durfte auch Hanna Kebinger, die dann aber den letzten Schuss nicht traf und 17. wurde (+ 1:15,9 Minuten). Die fünfte deutsche Starterin Janina Hettich-Walz vergab ebenfalls einen Schuss, sie wurde 23. (+ 1:33,1 Minuten).
Dirk Hofmeister