Eintracht-Trainer Oliver Glasner hatte nach dem Spiel in Berin schlechte Laune.

Eintracht-Trainer ganz einsilbig Eintracht-Trainer Glasner gibt bemerkenswerte Pressekonferenz nach Spiel in Berlin

Stand: 19.03.2023 21:01 Uhr

In der Pressekonferenz nach der Niederlage in Berlin wirkt Eintracht-Trainer Oliver Glasner sauer wie selten - und will am liebsten gar nicht reden. Zuvor hatte er deutliche Worte für die Leistung seiner Defensive gefunden.

Es waren bemerkenswerte vier Minuten, die sich am Sonntagabend im Presseraum des 1. FC Union Berlin abspielten. Wie üblich war mit Oliver Glasner der Gäste-Trainer auf dem Podium, um seine Einschätzungen zur Partie zu geben und Fragen der Journalisten zu beantworten. Nach dem 0:2 seiner Mannschaft war der Coach von Eintracht Frankfurt aber zu keinerlei Analyse aufgelegt.

"Alles, was ich sage, kann und wird gegen mich verwendet werden"

"Gratulation an Urs Fischer und Union Berlin zum 2:0-Sieg. Danke", lautete das ungewöhnlich kurze Eingangsstatement. Die anwesenden Pressevertreter merken schnell, dass aus dem Österreicher nicht viel rauszuholen sein würde. "Ich bin heute sehr vorsichtig. Denn alles, was ich sage, kann und wird gegen mich verwendet werden. Deswegen ist es besser, heute den Mund zu halten", so sein Kommentar.

Im Anschluss ließ sich Glasner von keiner Frage richtig aus der Reserve locken und blieb zumeist einsilbig. Eine gute erste Halbzeit, nur eben ohne eigenen Treffer? "Ganz richtig." Kommentar zur Aussage von Markus Krösche, die Eintracht hätte noch eine halbe Stunde spielen können und trotzdem kein Tor erzielt? "Wir hätten wahrscheinlich noch drei bekommen." Und überhaupt: "Man könnte auch mal 0:0 spielen, aber wir nicht." So hatte wohl noch niemand der Anwesenden den Eintracht-Trainer erlebt.

"Ich hab noch nie über die Champions League gesprochen. Ich spreche immer über die Leistung. Deshalb sage ich heute dazu nichts, sonst wird es kritisch für mich", war noch eine der ausführlicheren Antworten. Was der Eintracht-Trainer noch auf dem Herzen hatte und warum er fürchtete, dass ihn Klartext in Schwierigkeiten bringen könnte, blieb unklar.

Deutliche Worte direkt nach Abpfiff

Unmittelbar nach Schlusspfiff war der 48-Jährige in Interviews bei der ARD und Dazn zwar ebenfalls schon angefressen, aber noch deutlich auskunftsfreudiger. "Heute haben wir Union gezeigt, wie du ohne herausgespielte Torchance gewinnen kannst", hatte er vor allem an seiner Defensive deutliche Kritik geübt. "Das erste Tor ist ein geschenkter Eckball und das zweite hat gar nichts mit Fußball zu tun. Das ist ein Befreiungsschlag und wie wir uns da anstellen, ist unterirdisch. Das Abwehrverhalten war abenteuerlich."

Zur Pressekonferenz hatte er sich dann selbst Einsilbigkeit verordnet. Eine weitere kurz angebundene Antwort gab aber zumindest einen Hinweis darauf, wie sich die Arbeit in der Länderspielpause gestalten wird. "Es sind nur die offensiven Spieler weg. Alle defensiven sind hier", so Glasner. Und jene Akteure werden von ihm mit Sicherheit noch eine ausführlichere Analyse zu hören bekommen als die Presse in Berlin.