Oliver Glasner beim Interview in Dubai

Trainingslager geht zu Ende Eintracht Frankfurt bekommt noch einmal Hausaufgaben

Stand: 14.01.2023 09:24 Uhr

Zum Abschluss des Trainingslagers in Dubai bekommt Eintracht Frankfurt von Testspiel-Gegner Lech Posen aufgezeigt, was auf sie in der Bundesliga warten dürfte. Oliver Glasner ist gewarnt, zieht aber dennoch ein positives Fazit.

Von Nicolas Herold aus Dubai

Es war ja nicht so, als konnte Oliver Glasner das letzte Testspiel der Frankfurter vor dem Neujahrs-Auftakt gegen Schalke 04 nicht selbst gut genug einschätzen. Er hätte trotzdem die akustische Untermalung im Jebel Ali Shooting Club, in dem nur wenige Meter vom Fußballplatz entfernt im Minutentakt laut und mehr als deutlich geschossen wurde, als Beispiel dafür hernehmen können. Denn die zweimal 90 Minuten gegen Lech Posen waren vor allem eines: ein Warnschuss. Möglicherweise aber einer zum genau richtigen Zeitpunkt.

Die erste Partie gewannen die Frankfurter am Freitag in Bestbesetzung mit 1:0, die zweite Begegnung mit komplett neuem Personal endete etwas glücklich 2:2. Vieles blieb Stückwerk, den müden Hessen merkte man die Strapazen des kräftezehrenden Trainingslagers dann doch deutlich an. "Die beiden Tests heute waren okay, ich denke aber, dass wir vieles besser machen können als das, was wir gezeigt haben", befand auch Trainer Oliver Glasner nach beiden Partien. "Man hat eine gewisse Müdigkeit gesehen."

Auch in der Liga kommen Widerstände

Dennoch war auch dem Österreicher bewusst, dass der Gegner aus der polnischen Ekstraklasa seiner Mannschaft ein paar Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben hatte. "Deswegen war der Test auch gut, weil wir uns gegen Widerstände durchsetzen mussten. Es ging sonst viel sehr reibungslos", betonte der Eintracht-Coach mit Blick auf die Tage von Dubai. "Der Gegner hat uns das Leben schwer gemacht. Wir haben Fehler gemacht und haben uns verunsichern lassen. Es werden auch in der Liga wieder Widerstände kommen."

Sehr wahrscheinlich schon gegen Schalke am Samstag in einer Woche. Die beiden Spiele gegen Posen, bei denen sich Verteidiger Tuta am Sprunggelenk verletzte und das erste Heimspiel des Jahres wohl verpassen wird, zeigten noch einmal auf, auf was sich die Hessen im normalen Bundesliga-Betrieb häufiger werden einstellen müssen.

Glasner mit der Körpersprache unzufrieden

Gegen die Polen waren die Frankfurter Beine noch müde, gegen Schalke wird es diese Einschränkung nicht mehr geben. Ausreden gibt’s dann keine. Die Königsblauen werden sich mit allem wehren, was sie haben. "Die kämpfen um den Ligaverbleib", beschrieb es der Österreicher treffend. Und genau darauf muss die Eintracht vorbereitet sein.

"Da ist es dann wichtig, in der Struktur zu bleiben, positiv zu bleiben, auch wenn es mal nicht so klappt", erklärte Glasner. Gegen Posen lief genau das nur mäßig gut. Viel Stückwerk paarte sich mit so manchem Lapsus im Eintracht-Spiel. "Da war ich heute das eine oder andere Mal auch mit unserer Körpersprache nicht zufrieden."

Positives Trainingslager-Fazit

Das war es dann aber auch mit der Kritik. Denn: Viel zu kritteln gab es insgesamt für den Österreicher nicht in den Tagen von Dubai. "Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Wir haben viele Schwerpunkte gesetzt im Trainingslager", fasste der Frankfurter Trainer zusammen. "Jetzt geht es darum, die Frische wiederzubekommen. Daher tut es auch gut, sich mal zwei Tage zu erholen und sich dann wieder mit Elan vorzubereiten."

Am Samstagnachmittag fliegt der hessische Tross nach einer lockeren Regenerationseinheit am Vormittag zurück in die Heimat. Voraussichtlich am Dienstag geht dann die Vorbereitung in Frankfurt auf die Schalke-Partie los – mit ein paar Hausaufgaben aus dem Posen-Test im Gepäck.