BR-Sport Olympia 2022: Glückliche Rodel-Medaillengewinner plaudern

Stand: 14.02.2022 13:35 Uhr

Die Olympiasieger Natalie Geisenberger, Tobias Wendl und Tobias Arlt sowie die Silbergewinnerin Anna Berreiter waren zu Gast bei Blickpunkt Sport. Trotz aller Euphorie gaben sie auch nachdenkliche Worte. Und sie plauderten ein paar Geheimnisse aus.

So verkündeten Arlt und Wendl in Blickpunkt Sport, dass sie "auf jeden Fall noch ein Jahr weiterfahren wollen". Geisenberger antwortete auf die Frage nach der Zukunft mit einem Schmunzeln, dass sie sich "auf jeden Fall auf die Olympischen Spiele in vier Jahren freut".

Vom "olympischen Flair" und Kitschmomenten

Für die 22-jährige Berreiter ist die Länge der weiteren Karriere natürlich kein Thema. Sie erinnert sich hingegen gleich daran, wie besonders es war, "dieses olympische Flair zu erleben". Geisenberger findet es sogar "etwas kitschig, dass ich mit Doppelgold heimgefahren bin".

Doppel-Triumph dank Pizza als "Balast"

Und Tobias Arlt plauderte das Geheimrezept für den furiosen Doppellauf aus: "Wir haben uns vor dem Rennen eine Pizza gegönnt". Vielleicht kamen ja durch diesen "Balast" die acht Hundertstel Vorsprung heraus. Dazu brauche es ein gutes Stück Gelassenheit: "Wir sind locker drauf, wir verkrampfen nicht", sagte Wendl zum Doppel-Team.

Elektro, aber auch Schnulzenklänge aus der Jukebox

Auch im Teamhotel gab es ein recht entspanntes Zusammenleben. Nur der Musikgeschmack war durchaus kontrastreich. Während bei Berreiter Elektroklänge aus der Box knallten, flüsterte bei Geisenberger Eros Ramazzotti.

Winterspiele in China: "auf das allerschlimmste eingestellt"

Trotz aller schönen Erlebnisse und zu den Erfolgen passenden Euphorie sprachen die Medaillengewinner aber auch über die Problematik der Winterspiele in China. Berreiter bedauerte, dass "die Spiele ganz anders als sonst abgelaufen sind". Wendl erinnerte sich an die schwierigen Situationen, die er im Rahmen der Trainingsläufe durchleben musste. Sein Doppelkollege Arlt erklärte passend dazu: "Es stand lange auf der Kippe, ob ich rüberfahren würde. Ich war auf das allerschlimmste eingestellt, was sich dann aber nicht so herausgestellt hat".

Rodlerlegende Hackl findet die deutlichsten Worte

Die deutlichen Worte überließen die Rodler dem dafür bekannten Georg Hackl. "Wir wollten nur noch weg. Raus aus diesem chinesischen Gefängnis. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, das ganze um ein Jahr zu verschieben. Das war kein Olympia, wie wir das kennen und wollen".

Blick nach Hause: Wir brauchen diese Rodelbahn am Königssee"

Trotz aller Diskussionen haben die Erfolgsrodler ihre heimische Rodelhochburg nicht vergessen. Berreiter stellte klar: "Wir brauchen diese Bahn am Königssee". Geisenberger betonte, dass die zerstörte Eisbahn "besonders für den Nachwuchs eine Katastrophe" sei. Wendl setzte seine ganze Hoffnung darauf, dass "zukünftige Rodel-Generationen dort bald wieder trainieren können". "Abgesehen davon, dass es eine der schönsten, vielleicht sogar die schönste ist", was Geisenbergers Schlusswort war.

Erinnerungen an frühere Zeiten

Quelle: Blickpunkt Sport 13.02.2022 - 21:45 Uhr