Lena Dürr Blickpunkt Sport (15.1.23)

BR24 Sport Lena Dürr: "Bin nah dran und werde weiterhin nicht aufgeben"

Stand: 16.01.2023 12:18 Uhr

Den negativen Nimbus der "ewig Vierten" hat Slalom-Fahrerin Lena Dürr nach zwei Podiumsplätzen in dieser Saison ablegen können. Jetzt fehlt nur noch der erste Weltcup-Sieg. Bis dahin bleibt die Fahrerin vom SV Germering aber gelassen.

Von BR24 Sport

Beim Nachtslalom in Flachau funktionierte es wieder. Dürr raste von Platz vier zum zweiten Mal in diesem Weltcup-Winter aufs Podium. In der Vergangenheit war sie sich immer wieder auf dem undankbaren Platz neben dem Podium gelandet. Das hat sich jetzt geändert. Wie am Semmering erkämpft sich Dürr voller Selbstvertrauen nun die Podestplätze. Was noch fehlt, ist der erste Sieg. Doch die 31-Jährige bleibt gelassen.

Dürr: Hoffe, ich kann irgendwann beide Läufe zusammenlegen

„Man hats bei der Wendy Holdener gesehen. Die hat 30 Anläufe glaub ich gebraucht, ums heuer mal endlich bis ganz oben zu schaffen.", lässt sich Dürr nicht entmutigen und verspricht in Blickpunkt Sport: "Ich bin nah dran und werde weiterhin nicht aufgeben und ich glaube, das kommt dann schon.“

Ein Schlüssel könnte die fehlende Konstanz sein, denn die Disziplin Slalom beinhaltet bekanntermaßen zwei Durchgänge, die bei Dürr leistungstechnisch noch nicht deckungsgleich sind. Während sie in Levi einen tollen ersten Lauf im zweiten nicht bestätigen konnte, war es in Flachau vergangene Woche wieder umgekehrt.

"Da hatte ich die Laufbestzeit im zweiten Durchgang. Also ich hoffe, ich kann mal irgendwann beide Läufe zusammenlegen und dann schau ma mal, ob's für ganz oben reicht.“ Trotzdem reichte es am Ende zu Platz drei für die 31-Jährige auf der Hermann-Maier-Weltcupstrecke.

Neureuther: "Dürr strahlt jetzt Freude am Skifahren aus"

Die beste deutsche Slalomläuferin "hat eine ganz tolle Entwicklung genommen", lobt der BR-Wintersportexperte Felix Neureuther. "Die Herangehensweise, diese Freude, die sie beim Skifahren ausstrahlt und den Funken überspringen lässt" seien die Gründe für den jetzigen Erfolg.

So richtig läuft es für Dürr seit sie das Alter von 30 überschritten hat. Seit März 2021 fährt Dürr nahezu konstant in die Top 5 im Slalom. Den einen entscheidenden Moment habe es aber nicht gegeben, erklärt die Technikspezialistin in Blickpunkt Sport. "Das sind alles Erfahrung, die du machst und die würfelt man irgendwie zusammen und dann kommt glaub ich sowas dabei raus. Alle Umwege, die ich so genommen hab auf meinem Weg die letzten Jahre glaub ich mussten genauso sein, dass ich jetzt in bestimmten Situationen so reagiere, wie ich reagiere."

Akribische Vorbereitung: "Weiß jedes Tor auswendig"

Die Mischung aus ihrem Können und ihrer sympathischen und zurückhaltenden Art, gepaart mit einem großen Kämpferherz: das macht sie aus. Dazu kommt ihre akribische Vorbereitung: Sie kennt "jedes Tor auswendig", auch jeden Geländeübergang, erklärt die Rennfahrerin. Eigentlich habe sie den Lauf damit bereits bevor sie losfährt im Unterbewusstsein abgespeichert. Und all das funktioniert jetzt mit einem ganz anderen Resultat.

Teamleaderin Dürr stachelt die DSV-Fahrer an

Und es kann noch besser werden. "Was mir so an ihr gefällt, ist dass sie einfach die absolute Teamleaderin ist und die anderen mitzieht", erklärt Neureuther. In der Tat: Angestachelt durch Dürrs Leistung erreichten in Flachau auch Jessica Hilzinger und Emma Aicher mit den Plätzen acht und neun ein Top-Ergebnis. Die WM kann also kommen.

Lena Dürr

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Quelle: Blickpunkt Sport 15.01.2023 - 21:45 Uhr