Oliver Kahn

Krise bei Bayern München Kahn unter Beschuss - steht ein Nachfolger schon bereit?

Stand: 27.04.2023 09:58 Uhr

Der Wirbel um Oliver Kahns Zukunft beim FC Bayern wird immer größer. Obwohl der Vorstandschef noch im Amt ist, wird offen über mögliche Nachfolger spekuliert. Mit einem möglichen Kandidaten sollen die Münchner sogar schon Gespräche führen.

Von BR24Sport

Der überraschende Auftritt von Uli Hoeneß beim Training seiner Krisen-Bayern fachte die Spekulationen um die Zukunft von Vorstandsboss Oliver Kahn nur weiter an. 15 Minuten lang diskutierte Ehrenpräsident Hoeneß am Mittwoch (26.04.) vor der Übungseinheit mit Cheftrainer Thomas Tuchel und setzte damit womöglich ein Zeichen, dass er die Lage beim deutschen Fußball-Rekordmeister wieder verstärkt selbst in die Hand nimmt.

Kahn ließ sich später auch für wenige Minuten am Rasen blicken und beobachtete kurz die Vorbereitung der Münchner Stars auf das Spiel gegen Hertha BSC am Sonntag (15.30 Uhr/Livereportage zum Hören im BR24 Livecenter).

Axel Hellmann soll ein Kandidat für die Kahn-Nachfolge sein

Medienberichten vom Mittwoch zufolge wackelt Kahns Posten immer stärker. Nach dem Aus im DFB-Pokal und der Champions League sowie dem Verlust der Tabellenführung ist die Führungsriege um den ehemaligen Nationaltorhüter besonders in den Fokus gerückt. Diverse Namen werden bereits gehandelt. So fiel etwa schon der Name des früheren DFL-Geschäfstführers Christian Seifert im Zusammenhang mit einer möglichen Kahn-Nachfolge.

Wie u.a. der TV-Sender Sky berichtet, ist Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann ein aussichtsreicher Kandidat für Kahns Nachfolge. Demnach sollen sogar bereits Gespräche stattgefunden haben - nach dpa-Informationen allerdings nicht konkret über eine Kahn-Nachfolge. Andere Zeitungen berichten, an den Gerüchten sei nichts dran, Hellmann werde nicht nach München wechseln.

Hellmann war bisher mit einem Wechsel an die Spitze der Deutschen Fußball Liga in Verbindung gebracht worden, die er derzeit interimsweise gemeinsam mit dem Freiburger Oliver Leki führt. Nun soll der 51 Jahre alte Jurist, der bei den Hessen noch einen Vertrag bis 2027 hat, Favorit des Münchner Aufsichtsrats sein.

Aufsichtsrat entscheidet im Mai

Genau dieser Aufsichtsrat trifft sich am 22. Mai zu seiner ohnehin schon mit Spannung erwarteten turnusmäßigen Sitzung. Vorher ist mit keiner Entscheidung in der Debatte um die Chefetage zu rechnen. Der Ausgang des Titelkampfes in der Bundesliga dürfte die Zukunft der Münchner Führungsetage maßgeblich mitbeeinflussen.

Ziehen die Bayern in den ausbleibenden fünf Spielen noch an Dortmund vorbei und polieren die insgesamt verkorkste Saison zumindest etwas auf, könnte sich das auch positiv auf das mittelprächtige Arbeitszeugnis von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic auswirken.

Hoeneß tritt wieder vermehrt in Erscheinung - Ein Warnsignal?

Salihamidzic könnte zugutekommen, dass Hoeneß seit Jahren einer seiner Fürsprecher ist. Doch auch der Bosnier steht aufgrund seiner Personalpolitik im Licht der öffentlichen Kritik. Seine Transferaktivitäten werden in der Rückschau nicht mehr so positiv gesehen wie noch zu Saisonbeginn.

Hoeneß beobachtet das Mia-san-mia-Desaster mit Sorge. Das verdeutlichte sein überraschender Besuch vor dem Bayern-Training. Der 71-Jährige tritt wieder vermehrt in Erscheinung und lässt dies auch den bislang ziemlich glücklosen Coach Tuchel spüren. Hoeneß' Wort und Meinung hat an der Isar nach wie vor Gewicht - und Hoeneß sitzt im Aufsichtsrat, der Kahn jederzeit abberufen könnte.

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Quelle: BR24Sport 27.04.2023 - 09:55 Uhr