Ex-Langläufer Tobias Angerer.

BR24 Sport Ex-Langläufer Angerer: "Bin keiner, der sich gehen lässt"

Stand: 22.12.2022 10:50 Uhr

2014 hat Langläufer Tobias Angerer seine aktive Karriere beendet. Im Insta-Live bei BR24 Wintersport spricht der ehemalige Profi über sein Leben nach der Karriere und seine Aufgaben beim DSV.

Von BR24 Sport

Auch wenn Ex-Langläufer Tobias Angerer bereits 2014 seine Karriere beendet hat, so spielt Sport in seinem Leben weiterhin eine große Rolle, wie er im Insta-Live bei BR24 Wintersport erzählt.

Angerer trainiert weiterhin jeden Tag

"Ich liebe den Sport, egal ob im Sommer oder im Winter. Nicht nur passiv am Fernsehen oder live vor Ort, sondern eben auch aktiv", so Angerer, der nach eigener Aussage versucht, eine Stunde Sport am Tag zu machen. Dabei komme er leicht auf andere Gedanken, erzählt er im Insta-Live. "Ich bin jetzt keiner, der aufgehört hat und dann lasse ich mich gehen. Sondern ich möchte schon möglichst lang richtig fit bleiben. Das ist mein Anspruch."

Leistungsfähigkeit nimmt nach Karriereende rapide ab

An die Leistungen seiner aktiven Zeit kommt er verständlicherweise nicht mehr ran. Angerer holte in seiner Karriere zweimal den Gesamtweltcup (2006 und 2007). Außerdem gewann er zweimal Silber und zweimal Bronze bei Olympia.

Im ersten Jahr nach dem Karriereende gehe es noch von den Leistungen, "aber spätestens ab dem zweiten Jahr geht's dermaßen rapide nach unten. Und dann weißt du eben auch, was du als Sportler leistest, was du trainieren musst, was du auf dich nimmst. Tagtäglich diese sechs, sieben, acht Stunden Training." Dafür hat Angerer heute keine Zeit mehr.

Angerer hat eigene Agentur und berät junge Sportler

Für das Leben nach dem Sport hat Angerer schon zu seiner aktiven Zeit vorgesorgt. Besonders das Berufsfeld Sportmarketing habe ihn sehr interessiert, erzählt Angerer. Deshalb hat er ab 2014 vier Jahre studiert. "Und dann habe ich irgendwann gesagt, du kannst eigentlich eine Agentur aufbauen, um deine Erfahrungen, die du als Sportler gesammelt hast, plus das Netzwerk, das du hast, an Sportler weiterzugeben, um sie Richtung Weltspitze zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen."

Angerer hilft seinen Schützlingen bei banalen Dingen wie Terminplanungen und -koordinierungen, ist aber auch als Psychologe gefragt und unterstützt mental. "Ich habe selber alles erlebt. Also ich war ganz oben, ich war ganz unten, und man sieht natürlich immer nur die Spitze des Eisbergs, wenn man auf dem Podest steht. Aber wie lange du Anlauf nehmen musst, um dort hinzukommen, was du alles an Rückschlägen, Niederlagen hast, da habe ich alles erlebt, und da kann ich natürlich schon ein bisschen zur Seite stehen."

Nachwuchstrainer beim DSV

Seit 2018 ist Angerer wieder für den deutschen Skiverband (DSV) tätig und unterstützt die Nachwuchsförderung. "Es ist nichts wichtiger, als dass wir Nachwuchs haben und dass wir den Nachwuchs begeistern, motivieren und in Bewegung bringen." Das sei während der Corona-Pandemie auf der Strecke geblieben, bemängelt der ehemalige Langläufer.

"Wir sehen natürlich im Fernsehen die Erfolge unserer Super-Athleten und Athletinnen, die Medaillen gewinnen, die auf dem Podest stehen. Aber es ist genauso wichtig, dass die andere Seite, den Nachwuchs nach oben zu führen, nicht außer Acht gelassen wird. Das ist fast sogar wichtiger, damit man einfach international konkurrenzfähig bleibt."

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Quelle: BR24 Sport 22.12.2022 - 11:00 Uhr