17. Etappe der Tour de France Pogacar siegt - Vingegaard und Geschke behalten ihre Trikots
Am Mittwoch (20.07.2022) belauerten sich Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard an der Spitze der 17. Etappe der Tour de France, entscheidend abschütteln konnte Verfolger Pogacar den Gesamtführenden aber nicht. Obwohl er im starken Brandon McNulty noch einen Helfer bei sich hatte, sprang am Ende "nur" der Etappensieg vor dem zeitgleichen Vingegaard von Jumbo-Visma heraus.
Hohes Tempo und Zweikampf um den Etappensieg
Pogacar ließ seine Mannschaft an den ersten drei von vier Bergwertungen bereits ein hohes Tempo fahren. Schon am Col de Val Louron-Azet, dem 1.580 Meter hohen vorletzten Pass, gab es die ersten Erträge der Arbeit. Dem Tempo von Pogacars Helfer McNulty konnten nur der zweimalige Tour-Sieger und Vingegaard folgen. Der Gesamtdritte Geraint Thomas sowie der Vierte Nairo Quintana waren schon vor dem Finale abgehängt. Kurz vor der Bergwertung setzte Pogacar seine erste Attacke, der Vingegaard problemlos folgte. So ging das Duo zusammen in den Schlussanstieg.
Auch auf den letzten unglaublich steilen Metern hoch nach Peyragudes konnte Vingegaard am Hinterrad seines Verfolgers bleiben, konterte sogar noch einmal, am Ende holte aber Pogacar den Sieg, verkürzte seinen Rückstand dank der Zeitgutschrift im Ziel aber "nur" um vier Sekunden auf 2:18 Minuten.
"Wir können auf den Etappensieg stolz sein. Die Leistung war unglaublich. Wir können da nicht mehr erwarten", erklärte Pogacar, der kurzfristig den Ausfall von gleich zwei weiteren Teamkollegen hinnehmen musste. Marc Soler fiel am Vortag auf der 16. Etappe der Karenzzeit zum Opfer, Rafal Majka verletzte sich derweil am Bein - beide traten am Mittwochvormittag nicht mehr an.
So standen Pogacar in Mikkel Bjerg, Marc Hirschi und McNulty nur noch drei Helfer zur Verfügung - Vingegaard hingegen noch fünf. Hintenraus schickte der Slowene aber trotzdem noch einmal eine Kampfansage über den Äther: "Ich bin weiter optimistisch. Morgen wird es noch härter und wir können es morgen noch einmal versuchen." Vingegaard "antwortete" ebenfalls selbstbewusst: "Tadej hatte heute gute Attacken, aber ich konnte folgen. Eine Zielankunft wie diese liegt mir nicht so. Ich bin nicht so explosiv wie er. Hautcam kommt mir eher entgegen."
Geschke verteidigt Bergtrikot
Simon Geschke konnte sein Bergtrikot ebenfalls verteidigen, muss aber morgen bei der 18. Etappe gegen Vingegaard und Pogacar noch einmal besonders stark dagegenhalten. An der ersten Bergwertung am Col d'Aspin holte der Deutsche sechs Punkte, kurz vor der zweiten fiel Geschke dann mit einem Defekt zurück und verpasste potenziell wichtige weitere Zähler.
Nach 114 Kilometern waren dann die beiden Anwärter auf das Gelbe Trikot bereits ganz vorn, Pogacar holte insgesamt zwanzig Punkte, Vingegaard sechzehn, Geschke befand sich da bereits nicht mehr in einer der vorderen Gruppen und sparte womöglich ein paar Körner für den kommenden Tag. "Ich konnte das Trikot heute verteidigen, aber an sich war das kein guter Tag", sagte Geschke. "Wenn das so ein Tag wie heute ist und Vingegaard Zweiter wird, ist das für mich halt schlecht. Morgen wird es dadurch nochmal um einiges schwerer."
Der Kampf um das Grüne Trikot ist bereits so gut wie beendet. Wout van Aert ist in der Wertung nicht mehr einholbar und muss nun nur noch Paris erreichen.
18. Etappe - der Aufstieg nach Hautacam
Die 18. Etappe führt die Fahrer von Lourdes nach Hautacam und dürfte für die Gesamt- und Bergwertung noch einmal eine entscheidende Rolle spielen. Auf 143,2 Kilometern warten der Col d'Aubisque, erstmals auch der Col de Spandelles und schließlich eben der anspruchsvolle Schlussanstieg.