Start der Vuelta a España Vuelta - Schachmann als Zeitarbeiter

Stand: 14.08.2021 09:30 Uhr

Maximilian Schachmann will bei der 76. Spanien-Rundfahrt angreifen. Aber nicht jeden Tag. Die Favoriten auf den Gesamtsieg heißen Primoz Roglic, Egan Bernal und Richard Carapaz.

Maximilian Schachmann hadert mit sich. Sein Körper gibt ihm unmittelbar vor dem Start der Vuelta Rätsel auf. Der Trip ans andere Ende der Welt zu den Olympischen Spielen hängt dem deutschen Meister schwer nach. Er spüre zwei Wochen nach der Rückkehr seine "Reise nach Japan immer noch", sagte er mit einem gewissen Schuss Verzweiflung: "Es ist schwer zu sagen, was es ist. Ich spüre es einfach auf dem Rad."

Etappensieg ist das Ziel

Generell habe er sich "eine bessere Erholung gewünscht", sagte der Profi vom deutschen Rennstall Bora-hansgrohe. Und auch wenn sich Schachmann nicht gänzlich wohlfühlt, startet er in Abwesenheit von Emanuel Buchmann und Pascal Ackermann am Samstag (14.08.2021) als großer deutscher Hoffnungsträger in die 76. Spanien-Rundfahrt. Teammanager Ralph Denk erwartet Großes vom Berliner. "Wir wollen eine Etappe gewinnen", sagte der 47-Jährige dem Münchner Merkur und tz. Und dafür sehe er "vor allem Max Schachmann".

Der selbst gibt sich nicht ganz so euphorisch, mit konkreten Zielen für sein Vuelta-Debüt hält er sich zurück. "Ich habe keine bestimmten Etappen in meinem Kopf. Ich werde von Tag zu Tag schauen", sagte Schachmann. In Tokio war der zweimalige Sieger von Paris-Nizza mit Medaillenambitionen gestartet, ließ dafür sogar die Tour de France sausen. Platz zehn im Straßenrennen war dann trotz der äußerst unglücklichen Umstände nach dem Coronafall Simon Geschke eine Enttäuschung, auch wenn der Gesamtauftritt Schachmann Mut macht. "Die Form war da in Tokio. Ich hoffe, dass ich sie hinüberretten konnte", sagte der 27-Jährige vor dem Auftaktzeitfahren über 7,1 km.

Pogacar fehlt, Roglic ist der Favorit

Dann kommt es auch gleich zum ersten Schlagabtausch der großen Favoriten, wobei das Duell der slowenischen Überflieger ausfällt. Während der frisch gekürte Zeitfahr-Olympiasieger Primoz Roglic seinen dritten Sieg bei der Spanien-Rundfahrt in Folge in Angriff nimmt, gönnt sich Tadej Pogacar eine Pause. Der jüngste Doppel-Champion in der Geschichte der Tour de France konzentriert sich auf die WM Ende September.

Der stärkste Rivale bleibt Roglic bei seiner "Triple-Mission" damit erspart. Allerdings warten andere: Egan Bernal zum Beispiel, der Tour-Sieger von 2019 und Giro-Gewinner dieses Jahres. Oder Richard Carapaz, der Tour-Dritte und Olympiasieger im Straßenrennen. Es dürfte auf einen Dreikampf um das Rote Trikot hinauslaufen.

Zu viele Berge für Schachmanns Gesamtwertung

Schachmann spielt dabei keine Rolle, dafür gibt es zu viele schwere Bergetappen. Er wird vermutlich sogar auf ausgewählten Teilstücken etwas kürzer treten, denn im Hinterkopf schwirren mit der WM, Paris-Roubaix und der Lombardei-Rundfahrt schon weitere Ziele herum. "Ich werde schon versuchen, so aus der Vuelta zu kommen, dass ich für die letzten drei Rennen noch etwas übrig habe", kündigte Schachmann an.