Reit-EM in Hagen Eine Klasse für sich: Drittes EM-Gold für von Bredow-Werndl

Stand: 11.09.2021 18:13 Uhr

Jessica von Bredow-Werndl ist in der Dressur aktuell das Maß aller Dinge. Die 35-Jährige sicherte sich mit ihrer Erfolgsstute Dalera nach zweimal Olympia-Gold in Tokio bei der Heim-EM in Hagen am Teutoburger Wald alle drei möglichen Titel.

Dem Mannschaftsgold und dem Sieg im Grand Prix Special ließ von Bredow-Werndl am Sonnabend den Triumph in der Grand Prix Kür folgen. Mit 91,021 Prozentpunkten tanzte sie mit ihrer 14-jährigen Trakehnerstute zu den Klängen von La-La-Land zum Sieg und machte den Titel-Hattrick perfekt. Als einziges Paar an diesem Tag landeten die beiden jenseits der 90 Prozentpunkte und lagen damit deutlich vor dem Rest des Feldes. "Dalera hatte vom ersten bis zum letzten EM-Tag unheimlich viel Power. Das war heute vom Gefühl her die beste Kür, die wir je hatten", lobte die Olympiasiegerin ihr Ausnahmepferd.

Bei Werth und Weihegold ist "der Wurm drin"

Ganz anders lief es für Titelverteidigerin Isabell Werth. Die Rheinbergerin, die im Special Silber gewonnen hatte, verpasste als Vierte mit Weihegold ihre insgesamt 23. EM-Medaille (84,896) und ging erstmals seit 2015 bei einem großen Championat leer aus.

"Heute war ein bisschen der Wurm drin. Ihr ging die Kraft aus und mir auch. Das Pferd ist und war immer da für mich, wenn ich es gebraucht habe, dann darf ihr auch mal ein bisschen die Luft ausgehen", sagte die siebenmalige Olympiasiegerin über ihre stets so zuverlässige 16-jährige Stute.

"Das ist im Moment das Maß der Dinge, was Jessi und Dalera hinlegen, und da müssen wir versuchen, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen."
— Isabell Werth

Langehanenberg auf Platz 14

Silber und Bronze gingen an Cathrine Dufour (Dänemark) mit dem erst zehnjährigen Bohemian und Charlotte Dujardin (Großbritannien) mit dem Fuchswallach Gio. 14. unter den 15 Paaren wurde Helen Langehanenberg mit Annabelle (77,214). Eine vollkommen misslungene Rechtspirouette kostete viele Punkte. "Ein Kommunikations-Desaster", sagte Langehanenberg: "Annabelle wusste nicht mal im Ansatz, was ich wollte." Dennoch sei sie "eigentlich ganz zufrieden, es waren viele gute Sachen drin, und unsere Kür ist wirklich nicht einfach".

Bundestrainerin Theodorescu: Absolut bestechende Eleganz

Das nächste große Championat sind die Weltreiterspiele im August 2022 im dänischen Herning. Ein Heimspiel für Dufour, die bis dahin auch die Höchstschwierigkeit perfektionieren dürfte, die ihr am Sonnabend noch ein bisschen misslang: den direkten Übergang von den Zweier- zu den Einer-Wechseln.

Favoritin dürfte nach jetzigem Stand allerdings auch dann wieder Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera sein. "Da ist über Jahre ein Paar zusammengewachsen in einer Qualität, die jetzt in dieser Leichtigkeit, dieser Harmonie und Eleganz absolut bestechend ist", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu.

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 12.09.2021 | 22:50 Uhr