Paralympics | Krieg in der Ukraine DBS-Chef: Start russischer Sportler "falsches Signal"

Stand: 02.03.2022 14:07 Uhr

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat mit großem Unverständnis auf die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) reagiert, russische und belarussische Sportler als neutrale Athleten an den Paralympischen Spielen in Peking teilnehmen zu lassen.

"Das ist enttäuschend und mutlos. Angesichts der täglichen Kriegsgräuel in der Ukraine hätten wir einen solchen Beschluss nicht für möglich gehalten", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher in einer Mitteilung.

Beucher: "Völlig falsches Signal"

Der Beschluss sende ein "völlig falsches Signal", sagte er weiter. In einer solchen Situation brauche es moralische und politische Entscheidungen, keine juristischen. "Ich kann und will mir noch immer nicht vorstellen, dass russische und ukrainische Athlet*innen am Freitag bei der Eröffnungsfeier ins Stadion einziehen und sich ab Samstag in sportlichen Wettkämpfen messen."

Quade: "Schäme mich zutiefst"

Ähnlich äußerte sich Chef de Mission Karl Quade. Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, "dass das IPC eine völlig andere Entscheidung trifft als der absolute Großteil der Sportwelt", sagte er. Seit der Gründung des IPC 1989 sei er Mitglied der paralympischen Bewegung, "doch für diese Entscheidung schäme ich mich zutiefst". Viele nationale Komitees hätten totales Unverständnis für diese Entscheidung gezeigt, "auch wir".

Der deutsche Verband hatte öffentlich und in einem Schreiben an das IPC einen Ausschluss der russischen und belarussischen Mannschaften von den Paralympics in Peking gefordert. Diese werden am Freitag in der chinesischen Hauptstadt eröffnet und dauern bis zum 13. März