Olympia | Snowboard Schock nach geplatzten Medaillenträumen der Snowboarder

Stand: 08.02.2022 08:47 Uhr

Es war nicht der Tag der deutschen Snowboarder: Ramona Hofmeister, Carolin Langenhorst und Stefan Baumeister mussten ihren Medaillentraum am Dienstag (08.02.2022) früh begraben. Die Tschechin Ester Ledecka wiederholte ihren Gold-Triumph an einem verrückten Wettkampftag, Benjamin Karl ließ Österreich jubeln.

Die deutschen Snowboarder waren die Medaillengaranten bei den vergangenen beiden Olympischen Spielen. In Peking endete die Erfolgsgeschichte jäh.

Ramona Hofmeister und Carolin Langenhorst schieden im Parallel-Riesenslalom im Viertelfinale aus, Stefan Baumeister überstand sogar die Qualifikation nicht. Es war das einzige Olympia-Rennen für die deutschen Raceboarder, die damit ohne Medaille zurück in die Heimat reisen.

Ledecka erneut Olympia-Siegerin

Wie schon vor vier Jahren gewann Ester Ledecka Gold. Die Tschechin fuhr in einer eigenen Liga, gewann die Qualifikation und auch jedes K.o.-Duell souverän. Im Finale war Daniela Ulbing (Österreich) chancenlos. Bronze ging überraschend an Gloria Kotnik aus Slowenien, die ihr Comeback nach einer Babypause gab.

Weltcup-Führende kegelt Hofmeister raus

Hofmeister musste ihren Medaillentraum im Viertelfinale begraben. Die Bronze-Medaillengewinnerin von 2018 zog gegen Ulbing den Kürzeren. Ulbing fährt die Saison ihres Lebens und führt im Gesamtweltcup.

All das war nur ein schwacher Trost für Hofmeister, deren Mission Gold schon mit einem Schockmoment begonnen hatte. Im Achtelfinale drohte das bittere, unverschuldete Sturz-Aus. Zum Glück aus deutscher Sicht griff die Jury ein und disqualifizierte Tomoka Takeuchi (Japan), die den Crash verursacht hatte. "Es ist alles ein bisschen turbulent gewesen. Es war nicht mein Tag", sagte Hofmeister mit Tränen in den Augen im Sportschau-Interview, um dann etwas trotzig zu ergänzen: "Dann eben in vier Jahren wieder."

Langenhorst verspielt Halbfinale

Kurz nach Hofmeister verabschiedete sich auch Langenhorst, die ihren Viertelfinallauf gegen die spätere Bronze-Medaillengewinnerin Kotnik verlor. Dabei lag die 26-Jährige nach einem guten Start zunächst knapp vorn, im unteren Teil verspielte sie den Vorsprung und war 0,15 Sekunden langsamer. "An den letzten Toren hab ich es vermasselt und zu wenig Schwung mitgenommen", sagte Langenhorst, die sich im Achtelfinale noch gegen die frühere Weltmeisterin Julie Zogg aus der Schweiz durchgesetzt hatte.

Tränen nach dem Aus bei Melanie Hochreiter

Für Melanie Hochreiter platzte der Traum von einer Medaille schon im zweiten Qualifikationslauf. Sie stürzte und vergab alle Chancen auf einen Platz unter den besten 16. Das war ihr in der gesamten Saison noch nicht passiert.

Entsprechend traurig liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Besonders bitter: Im ersten Quali-Durchgang hatte sie die viertbeste Zeit geschafft, ein Sicherheitslauf im zweiten hätte wohl für die K.o.-Duelle gereicht.

Baumeister in der Quali raus

Mit einer herben Enttäuschung endete der Parallel-Riesenslalom für den als Medaillenkandidat gehandelten Stefan Baumeister. Er verpasste die Qualifikation fürs Achtelfinale überraschend.

Nach der Addition beider Läufe kam der 29-jährige Oberbayer, der in diesem Winter die Weltcups in Carezza und auf der Simonhöhe gewonnen hatte, nur auf Platz 18 - damit fehlten ihm 16 Hundertstelsekunden zum Einzug in die Runde der besten 16 Fahrer.

Angenend scheitert im Achtelfinale

Weil auch Elias Huber die Achtelfinal-Qualifikation klar verpasste, musste nun Yannik Angenend die deutsche Fahne hochhalten. Für den 21-Jährigen aus München, der sich als 13. qualifizierte, wäre das Vordringen ins Viertelfinale schon ein Erfolg gewesen. Das gelang aber nicht. Angenend schied gegen den favorisierten Tim Mastnak aus Slowenien im Achtelfinale aus.

Benjamin Karl - mit Fehlern zum Olympiasieg

Der Olympiasieger kommt aus Österreich und heißt Benjamin Karl. Im Finale gewann er trotz eines großen Fehlers im oberen Teil gegen den Slowenen Tim Mastnak, der ebenfalls von der Ideallinie abkam und Gold noch aus der Hand gab.

Über Bronze freute sich Routinier Victor Wild (ROC), der keine gute Saison fährt, beim Saison-Höhepunkt aber seine Topleistung abrufen konnte.