Olympische Spiele | Snowboard Snowboard: Raceboarder, Crosser und Freestyler im Olympia-Check

Stand: 27.01.2022 18:11 Uhr

Team Snowboard-Germany hat Weltcup-Siege, Podestplätze und Top-Acht-Platzierungen gesammelt und fährt mit breiter Brust zu den Olympischen Spielen. Was ist in Peking von den deutschen Snowboardern zu erwarten? Der Sportschau-Olympia-Check.

Es gab noch nie ein so großes Snowboardteam bei Olympia. Insgesamt gehen 15 Snowboarder in Peking an den Start. Das Ziel liegt bei "zwei bis drei Medaillen," sagt Sportdirektor Andreas Scheid. Grund für den Optimismus sind "die Vorleistungen, die waren herausragend. Mit so einer Wucht an tollen Ergebnissen und Top-Acht-Platzierungen sind wir noch nie zu Olympischen Spielen gereist."

Bislang waren vor allem die Raceboarder für die Medaillen zuständig. Dieses Mal sieht man die Athleten in allen Teildisziplinen als "stabil und konkurrenzfähig". Entsprechend selbstbewusst reist die Mannschaft nach China: "Wir haben in allen Bereichen die Chance, im engeren Final-Kreis dabei zu sein," glaubt Scheid.

Die aussichtsreichsten Medaillenkandidaten

Die größten Hoffnungen kann sich der Verband im Parallel-Riesenslalom machen. Mit Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister carven zwei aussichtsreiche Medaillenkandidaten ganz vorne mit. Baumeister, Zweiter des Gesamtweltcups, sprach vor dem Abflug von einem "guten Gefühl".

Allerdings habe er "schon etwas Druck, den ich mir auch selbst mache". Denn: "Es gibt vier, fünf Leute, die ähnlich schnell sind wie ich." Zu den Gejagten gehört auch Ramona Hofmeister, die zuletzt zweimal den Gesamtweltcup holte, 2018 in Pyeongchang Bronze feierte und auch in der aktuellen Saison in Topform ist. "Natürlich ist es ein Riesentraum, als Olympiasiegerin wieder heimfliegen zu dürfen," so die 25-Jährige.

Nörl: "Ich bin einer der Favoriten"

Im Snowboardcross, wo sechs Fahrer gleichzeitig die Piste herunterbrettern, zählt Martin Nörl zu den Favoriten auf Edelmetall. Der 28-Jährige führt derzeit den Snowboardcross-Weltcup an. Zuletzt waren ihm in nur zwei Tagen zwei Weltcupsiege gelungen. Doch Nörl gibt sich bescheiden: "Dass ich gut drauf bin dieses Jahr, das weiß ich. Aber in China steht eine andere Strecke. Da wird ein anderes Rennen stattfinden. Dann wird man sehen, was da rauskommt."

Morgan und Höflich die Überraschungskandidaten

Auch bei den Freestylern, die sich wie Artisten durch die Luft drehen und schrauben, sind aussichtsreiche Athletinnen und Athleten am Start. Die 19-jährige Annika Morgan könnte im Big Air oder im Slopestyle für eine Überraschung sorgen. In der Halfpipe ruhen die Hoffnungen auf André Höflich (24). Beide standen in der Saison auch schon auf dem Weltcup-Podium. Die letzte Medaille in der Disziplin gab es 1998 durch Nicola Tost, der Olympia-Gold in der Halfpipe von Nagano holte.

Olympia-Team Snowboard Germany

Frauen: Leilani Ettel (Pullach/HP), Melanie Hochreiter, Ramona Hofmeister, Carolin Langenhorst (alle Bischofswiesen/alle PGS), Annika Morgan (Mittenwald/SS/BA), Jana Fischer (Löffingen/SBX).

Männer: Stefan Baumeister (Aising-Pang/PGS), Paul Berg (Konstanz/SBX), Andre Höflich (Kempten/HP), Martin Nörl (Adlkofen/SBX), Umito Kirchwehm (Altglashütten/SBX), Leon Vockensperger (Rosenheim/SS/BA), Elias Huber (Schellenberg/PGS), Yannik Angenend (Lengdorf/PGS), Noah Vicktor (Bischofswiesen/SS/BA).