Olympia | Skispringen Skispringen: Eisenbichler sendet Lebenszeichen

Stand: 11.02.2022 13:51 Uhr

Markus Eisenbichler mischt bei den Olympischen Spielen endlich richtig mit. Nach zuletzt schwachen Leistungen nährte er in der Qualifikation Medaillenhoffnungen.

Nach dem schwachen Abschneiden auf der Normalschanze pirschen sich die deutschen Skispringen so langsam an die Medaillenplätze heran. In der Qualifikation für die Entscheidung von der Großschanze am Samstag (12 Uhr im Livestream bei sportschau.de) überzeugte aus dem DSV-Quartett vor allem Markus Eisenbichler.

Auf der überdimensionierten Anlage funktionierte der Qualisprung von Eisenbichler glänzend: Mit 129 Metern landete der Siegsdorfer in der Qualifikation auf dem guten sechsten Platz. "Ich bin auf dem richtigen Weg. Es macht wieder ein bisschen mehr Spaß", sagte der Bayer in der "Sportschau".

Lindvik feiert Qualisieg

Der Rückstand zu den Top-Fliegern hält sich in Grenzen. Qualifikationsbester war Marius Lindvik. Der Norweger flog auf 135 Meter und damit auch in die Favoritenrolle. Ihre Fühler nach dem Podium streckten auch Halvor Egner Granerud (Norwegen), Peter Prevc (Slowenien), Stefan Kraft (Österreich) und überraschend Danil Sadreew (ROC) aus.

Geiger mit kleinem Schritt nach vorn

Für den Weltcup-Gesamtführenden Karl Geiger lief es auch an seinem 29. Geburtstag nicht optimal. Als er bei 128 Metern aufsetzte, freute er sich dennoch. Auch wenn der Sprung nur zum zwölften Platz reichte, war es wieder ein Schritt nach vorn. Im Weltcup hatte der Oberstdorfer verlässlich geliefert, mit den Olympia-Schanzen hat sich Geiger bisher aber noch nicht angefreundet.

Schmid solide

Constantin Schmid war mit 127 Metern (Platz 19) gut dabei, gehört aber mit dieser Weite nicht zu den Topfavoriten auf die Medaillen. "Die Schanze hat ihre Tücken, aber ich bin gut in der Spur", schätzte der Youngster im Team ein. Von der Normalschanze hatte der 22-Jährige zur Halbzeit noch an den Medaillen geschnuppert, musste die Hoffnungen aber mit einem schwächeren zweiten Durchgang begraben. Als Elfter war er bester DSV-Adler.

Pascke schwächer als im Training

Pius Paschke konnte bei seinem ersten Olympia-Start die Trainingsleistungen im Wettkampf nicht bestätigen. Der gebürtige Münchner landete schon bei 119 Metern und schloss die Quali als 30. ab.

50 von 56 Springern weiter

Wie schon bei der Qualifikation von der Normalschanze war diese Qualifikation nur Formsache: Von den gestarteten 56 Teilnehmern blieben nur sechs stecken.

Gar nicht erst mitwirken durfte Stephan Leyhe. Der Willinger wurde von Cheftrainer Stefan Horngacher aussortiert, weil Pius Paschke im Training einen Tick stabiler war. Der Routinier, der von der Normalschanze nur Zuschauer war, bekam den Zuschlag.

Neue Bewegung nach Farce im Mixed-Team

Auch abseits der Qualifikation wurde der Skandal im Mixed-Springen immer noch heiß diskutiert. Dabei scheint es in Sachen Reglement Bewegung zu geben. Horst Hüttl, Sportlicher Leiter, erklärte im Sportschau-Interview, dass es Überlegungen gibt, die Kontrolle nach "oben" zu verlagern. Heißt: Wenn der Athlet springt, wird das Ergebnis gewertet. Eine Disqualifikation nach dem Sprung gibt es dann nicht mehr.

An der Farce um die zu großen Anzüge, die im Mixed auch Katharina Althaus zum Verhängnis geworden sind, würde das allerdings auch nichts ändern. Für Althaus ging die Tortur übrigens auf der Heimreise weiter. Sie kam nicht durch die Kontrolle, verpasste ihren Anschlussflug und landete erst nach 30 Stunden Reise-Odyssee. Silber im Einzel war ihr Lichtblick, der der Allgäuerin mit ein bisschen Abstand sicher wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird.