Olympia | Skispringen Geiger und Co. springen auch in der Qualifikation hinterher
Es läuft (noch) nicht rund bei den deutschen Skisprung-Assen. Karl Geiger und Co. qualifizierten sich zwar locker für das Finale, von den Spitzenplätzen waren sie aber weit entfernt.
Deutschlands Skispringer haben die erste Hürde bei den Olympischen Winterspielen in Peking genommen. Alle vier DSV-Adler überstanden die Qualifikation am Samstag (05.02.2022) und sind bei der Entscheidung um die Medaillen von der Normalschanze am Sonntag (12.00 Uhr/MEZ im Sportschau-Livecenter) dabei.
Mit 68 Metern ins Olympia-Finale
Das Aus für Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Constantin Schmid wäre auch einer dicken Blamage gleich gekommen. Die Qualifikation war lediglich Formsache. Nur 53 Springer waren am Start, die besten 50 qualifizierten sich für den Hauptwettbewerb, nur drei blieben auf der Strecke.
Dazu waren zahlreiche Springer am Start, die normalerweise nicht im Weltcup antreten und Mühe hatten, die 70-Meter-Marke zu knacken. So erlebt Sergei Tkatschenko aus Kasachstan trotz mageren 68 Metern am Sonntag die große Olympia-Bühne.
Unter den drei ausgeschiedenen Springern ist mit Song Qiwu auch der einzige Chinese. Der frühere Hürdenläufer wurde mit 61,5 Meter abgeschlagen Letzter.
Geiger als Neunter bester Deutscher
Die Ausscheidung war nicht mehr als ein weiterer Trainingssprung - und den hatten die Deutschen bitter nötig. Die in der bisherigen Saison so erfolgreichen DSV-Adler sind im eisigen und windigen Zhangjiakou noch nicht warm geworden.
Der Negativtrend konnte nicht gänzlich gestoppt werden. Bester Deutscher in der Qualifikation war der Weltcup-Gesamtführende Geiger, der mit 97,5 Metern auf den neunten Platz flog und immerhin ansteigende Form zeigte. Bei seinen bisherigen acht Versuchen war er nicht in den Top Ten gelandet.
"Das war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, aber es fehlt schon noch ein gutes Stück", sagte Geiger: "Wir sind ein bisschen auf der Suche nach dem, was noch nach ganz vorne fehlt." Er ergänzte: "Hier passen noch ein paar Sachen nicht hundertprozentig zusammen. Das wird auf jeden Fall eine Challenge."
Leyhe verbessert - Eisenbichler enttäuscht
Auch Stephan Leyhe (11. Platz/95,5 m) konnte sich im Vergleich zu seinen bisherigen Auftritten steigern. Dagegen kam Team-Weltmeister Markus Eisenbichler wieder nicht ins Fliegen und landete schon bei 91 Metern. Das reichte nur für den 23. Platz. Auch Constantin Schmid war mit nur 86,5 Metern (39. Platz) bedient und schüttelte im Auslauf den Kopf.
Zwei Norweger vorn
Während sich die Deutschen wieder quälten, kamen die Norweger deutlich besser zurecht. Marius Lindvik gewann die Qualifikation vor Robert Johansson. Mit Stefan Kraft und Manuel Fettner meldeten auch zwei Österreicher mit den Plätzen fünf und sechs Medaillenansprüche an. Der polnische Weltmeister Piotr Zyla wurde Dritter. Japans Topfavorit Ryoyu Kobayashi kam auf Platz vier.
Paschke nicht dabei
Routinier Pius Paschke muss auf seinen ersten Start noch warten. Der 31 Jahre alte Bayer wurde von Bundestrainer Stefan Horngacher nicht für das vierköpfige Aufgebot berücksichtigt.