Olympia | Ski Alpin Windböen bremsen alpine Skirennfahrer erneut aus

Stand: 05.02.2022 06:57 Uhr

Der Wind macht den Skirennläufern zu Beginn der Winterspiele das Leben schwer. Am Samstag (05.02.2022) musste das dritte Abfahrtstraining abgebrochen werden. Damit konnte eine wichtige Entscheidung nicht sportlich entschieden werden.

Vize-Weltmeister Andreas Sander hat das vierte und letzte deutsche Startticket für die Olympia-Abfahrt in Peking ergattert. Der 32-Jährige erhält den Vorzug vor Simon Jocher. Das gab Cheftrainer Christian Schwaiger bekannt.

Eigentlich hätte das Duell Sander gegen Jocher im dritten Abfahrtstraining entschieden werden sollen. Doch daraus wurde nichts, weil "Mutter Natur" diesen Zweikampf verhinderte.

Abbruch nach drei Startern

Das Training musste nach drei Startern abgebrochen werden. Lediglich Aleksander Aamodt Kilde, Matthias Mayer und Christof Innerhofer rasten auf der Piste mit dem künstlich hergestellten Schnee, der die Ski-Techniker vor einige Probleme stellt, ins Ziel. Danach brach die Jury ab. "Zu starker Wind", teilte der Ski-Weltverband FIS mit.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Wetter am Xiaohaituo Mountain in Yanqing für Probleme und Verschiebungen sorgt. Schon am Freitag waren die Abfahrer beim zweiten Training auf die Geduldsprobe gestellt worden. Nach einer Stunde Wartezeit hatte sich das Wetter aber beruhigt. Die Problematik Wind "wird uns auch in den nächsten Tagen begleiten," sagte Schwaiger. Aber: "Es ist Outdoorsport, ein gewisses Glück braucht jeder um hier erfolgreich zu sein."

Auch Biathleten und Skispringer leiden

Das gilt auch für andere Sportarten. Bei den Skispringern fegte der eisige Wind am Freitag (04.02.2022) im Training über die Schanze. Auch den Biathleten pfiff er beim Abschlusstraining in Zhangjiakou um die Ohren. Während der Wind im Biathlon "nur" für eine Lotterie am Schießstand sorgen könnte, steht bei den Alpinen die Gesundheit auf dem Spiel.

Sander setzt sich deutlich durch

Bei über 130 km/h von einer Windböe erfasst zu werden, kann übel enden. So war der Abbruch das einzig richtige. Ärgerlich nur, dass eine mögliche Verschiebung wegen der ungünstigen Prognosen nach Angaben der Organisatoren nicht möglich war und auch Folgen für die Nominierung hatte.

Sander, WM-Zweiter in der schnellsten Disziplin, und Jocher sollten das vierte Ticket im Abschlusstraining ausfahren. Am Ende entschieden die Trainer "sehr klar" für Sander. Den Ausschlag gaben neben dem Training die Weltrangliste und der Weltcup-Stand in der Königsdisziplin. Sanders Erleichterung nach zuletzt schwierigen Wochen war "sehr groß". Für Sonntag ist er zuversichtlich: "Dass ich in den letzten Rennen geschlagen war, heißt nicht, dass ich nicht um Medaillen mitreden kann - das traue ich mir zu." Neben Sander gehen am Sonntag (4.00 Uhr MEZ im Sportschau-Livecenter) der WM-Zweite im Super-G Romed Baumann, Josef Ferstl und Dominik Schwaiger an den Start.

Dass der Ski-König in einer Art Lotterie gekürt werden könnte, "da ist man sich jetzt schon sicher", glaubt Vize-Weltmeister Sander. Laut der chinesischen Trainer wehe nur "selten" kein Wind am Xiaohaituo-Berg.