Olympia | Ski Alpin Österreicher Mayer wiederholt seinen Gold-Coup im Super-G

Stand: 08.02.2022 05:37 Uhr

Matthias Mayer hat in Peking Olympia-Geschichte geschrieben: Der Titelverteidiger von Pyeongchang 2018 wiederholte seinen Gold-Coup im Super-G und schaffte das "Olympia-Triple". 2014 war er bereits Olympiasieger in der Abfahrt.

Bei Olympischen Spielen liefert Matthias Mayer immer ab - in Österreich dürfte sich der 31-Jährige aus Kärnten mit seinem dritten Olympiasieg nach 2014 (in der Abfahrt) und 2018 (ebenfalls im Super-G) unsterblich gemacht haben.

Nach einem Beinahe-Fehlstart im Starthaus ging Mayer auf der erneut sehr aggressiven und harten Strecke in Yanqing voll in den Angriffsmodus und pulverisierte alle Bestzeiten, die Aleksander Aamodt Kilde zuvor aufgestellt hatte. Nach einer fast fehlerfreien Fahrt leuchtete auch im Ziel die "1" für Mayer auf. Seine 1:19,94 Minuten unterbot danach niemand mehr.

Überraschungszweiter Cochran-Siegle fängt Kilde noch ab

Direkt nach Mayer kam der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle allerdings ganz nah an die Bestzeit heran. Der 29-Jährige, der in seiner Karriere bisher überhaupt nur ein Weltcuprennen gewinnen konnte, setzte sich völlig überraschend auf den Silberrang. Vier Hundertstelsekunden fehlten ihm zur ganz großen Sensation, zu Gold. Damit ist es die bisher knappste Super-G-Entscheidung bei Olympischen Spielen

Die Bronzemedaille holte sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde. Knapp 24 Stunden nach dem für ihn enttäuschenden fünften Platz in der Abfahrt rehabilitierte er sich mit Rang drei. Nach einer tollen Fahrt lag Kilde zunächst lange vorne.

Als viele schon glaubten, der Freund von US-Skistar Mikaela Shiffrin habe eine Medaille schon so gut wie sicher, kamen Mayer und Cochran-Siegle, und Kilde musste nochmal um sein erstes Edelmetall bei Olympischen Spielen zittern.

Baumann und Sander in den Top Ten

Die deutschen Speed-Asse kamen erneut nicht in die Nähe der Medaillenränge. Immerhin: Romed Baumann (Kiefersfelden/+ 1,16 Sekunden) und Andreas Sander (Ennepetal/+ 1,27) schafften es - anders als noch am Vortag in der Abfahrt - unter die besten zehn. "Mich hat's leider am Ende des Steilhangs ein bisschen hinten reingedrückt, ansonsten war's eine gute Vorstellung", fand Baumann. "Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe alles probiert."

Nicht ganz so gut lief es für Josef Ferstl (+ 2,22) und Simon Jocher (+ 1,58), der nach dessen Sturz in der Abfahrt für Dominik Schwaiger ins Team gerückt war.

Odermatt und Kriechmayr enttäuschen

Zwei der Topfavoriten erlebten auf der neuen Olympiastrecke eine herbe Enttäuschung: Der hoch gewettete Marco Odermatt war bei den Zwischenzeiten zwar nah dran an der Zeit des zu diesem Zeitpunkt führenden Kilde.

Bei der Ausfahrt aus dem Steilhang bekam er aber einen Schlag und fuhr am Tor vorbei. Und auch Weltmeister Vincent Kriechmayr wurde nur Fünfter (+ 0,76) und ging wie schon in der Abfahrt leer aus.

Die Entscheidung in Yanqing war die knappste in einem Super-G: 1994 hatte Markus Wasmeier mit 0,08 Sekunden vor Tommy Moe (USA) gewonnen. Mayer ist der vierte Österreicher nach Toni Sailer (Ski Alpin), Thomas Morgenstern (Skispringen) und Felix Gottwald (Nordische Kombination) mit dreimal Olympia-Gold.