Olympia | Ski Alpin Alptraum-Spiele für Mikaela Shiffrin gehen in die nächste Runde

Stand: 17.02.2022 08:41 Uhr

Früh raus im Riesenslalom, früh raus im Slalom und nun auch in der Kombination gepatzt: Für US-Star Mikaela Shiffrin waren die Olympischen Spiele in Peking ein Alptraum.

Nach dem Aus im Slalom saß Mikaela Shiffrin mehrere Minuten lang alleine neben der Strecke und drückte den Kopf enttäuscht in die Armbeuge. Wieder war die US-Amerikanerin früh ausgeschieden. Wie einige Tage zuvor schon im Riesenslalom, als sie nach sieben Toren gescheitert war.

Nach dem erneuten Scheitern in der Alpinen Kombination ähnelte sich das Bild zunächst. Enttäuscht saß die 26-Jährige im Schnee. Später wanderte ihr dann aber ein ungläubiges Lächeln aufs Gesicht. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. Shiffrin war in allen drei Wettbwerben als große Favoritin auf die Goldmedaille gestartet. Am Ende stand sie mit leeren Händen da.

"Das nimmt nichts weg von ihrer herausragenden Karriere"

Neben Olympia-Gold 2014 holte sie im Slalom, ihrer Paradedisziplin, vier WM-Titel und 47 Weltcup-Siege - mehr als jede andere Frau in einer Disziplin. "Das nimmt nichts weg von ihrer noch immer herausragenden Karriere. Dieses eine Rennen ändert daran nichts", sagte ihre Landsfrau Lindsey Vonn nach dem verpatzten Slalom-Rennen dem US-amerikanischen TV-Sender NBC.

Eigentlich nur ein "kleiner Rutscher"

"Ich habe mich gut gefühlt, und es war auch nur ein kleiner Rutscher", hatte Shiffrin selbst nach dem Rennen letzte Woche im ZDF gesagt. "Es ist wahnsinnig schwer für mich, das zu verstehen."

Ähnlich schwer zu verstehen war für sie jetzt der erneute Fehler und die Niederlage in der Kombination.

"Am verheerendsten ist, dass ich nicht weiß, was ich reparieren, ändern oder aus der Situation lernen soll", sagte sie nach dem Rennen enttäuscht. "Es hat mit Druck und Erwartungen zu tun. Vielleicht lag der Fokus zu sehr auf den Medaillen - oder aber eben nicht genug", gab sich Shiffrin ratlos. "Am Ende habe ich versagt und es ist mein Fehler."

Ausscheiden für Shiffrin selten

Dass Shiffrin ausscheidet, ist extrem selten. In einem Riesenslalom zum Beispiel war ihr das letztmals vor vier Jahren passiert. Seitdem stand sie bei 27 Weltcup-Starts 17-mal auf dem Podium und gewann acht Mal, holte Bronze und Silber bei der WM sowie Olympia-Gold. "Aber dieser Schnee", sagte sie über die künstliche Unterlage am Xiaohaituo, "verzeiht nichts".

"Der Tag war zuende, noch ehe er für mich so richtig angefangen hat. Das ist eine große Enttäuschung. Darüber werde ich nie hinwegkommen", sagte Shiffrin nach dem Riesenslalom.

Nach den dramatischen und unerwartenden Niederlagen im Slalom und am Donnerstag in der Kombination ist die Enttäuschung noch viel größer.