Olympische Spiele | Peking Skeleton: Das deutsche Team im Olympia-Check

Stand: 31.01.2022 11:28 Uhr

Die deutschen Skeleton-Piloten fahren naturgemäß weit vorn mit. Doch eine Medaille fehlt in der Titelsammlung: Gold bei Olympischen Spielen. In Peking könnte der Bann jetzt brechen. Die Chancen dafür standen nie besser. Der Sportschau-Olympia-Check.

Skeleton-Nationaltrainer Christian Baude hat einen Traum. Er möchte der erste Trainer sein, der eine Medaille der deutschen Skeleton-Männer bei Olympia feiern darf. Zugegeben, es gibt unrealistischere Träume. Baudes Wunsch könnte sich durchaus erfüllen. Drei deutsche Skeleton-Piloten fahren nach Peking und gehören zu den Mit-Favoriten. Auch bei den Frauen winkt Edelmetall.

Weltcup-Siege mit Heimbonus

Um bei Olympia ganz vorne mitzumischen, müssen Tina Hermann, Jacqueline Lölling, Hannah Neise, Axel Jungk, Alexander Gassner und Christopher Grotheer zu Konstanz finden. Die Saison im Weltcup glich eher einer Achterbahnfahrt - mit Ausrutschern nach oben und unten. Nicht zu schlagen waren die Baude-Schützlinge auf der Heimbahn in Altenberg. Tina Hermann und Axel Jungk feierten auf der speziellen Strecke in Sachsen Weltcupsiege. Ansonsten gab es immer wieder Podestplätze, aber auch starke Konkurrenten.

Beim Olympia-Test in der Erfolgsspur

Einen Heimvorteil gibt es auf der anspruchsvollen 1,6 km langen Olympia-Bahn nicht. Dass die Deutschen den "Fliegenden Schneedrachen" - so wird die Bahn offiziell genannt - am schnellsten bezwingen können, zeigten Testwettkämpfe im Herbst 2021. Alexander Gassner fuhr damals in beiden Rennläufen Bestzeit, Jungk und Grotheer überzeugten als Dritter und Vierter. Bei den Frauen gab es beim Olympia-Test sogar einen deutschen Doppelsieg. Hermann siegte vor Nachwuchstalent Hannah Neise.

Kein Wunder, dass die 29-jährige Hermann selbstbewusst nach Peking fliegt. Sie steht bei Olympia als Mitfavoritin am Start und hat ein Platz auf dem Treppchen fest im Visier. Eine Medaille soll es dann schon sein. "Das ist der Anspruch an mich selbst", sagte sie kürzlich im Hessischen Rundfunk.

Großer Konkurrenzkampf

Doch die Konkurrenz ist groß. Bei den Frauen dürften auch die Österreicherin Janine Flock sowie die Gesamtweltcupsiegerin Kimberley Bos aus den Niederlanden im Kampf um die Medaillen mitmischen. Insgesamt gab es in acht Rennen fünf verschiedene Siegerin, zwei Mal stand Hermann ganz oben.

Bei den Männern heißt der Top-Favorit auf Gold Martins Dukurs aus Lettland. Dass der Rekordsieger nicht unschlagbar ist, zeigte die Saison: Von den acht Weltcups gewann er "nur" drei. Zuletzt demonstrierte er aber seine ganze Klasse und gewann die beiden letzten Rennen vor Olympia in Winterberg und St. Moritz. Auf den Plätzen folgten jeweils die deutschen Skeletonis, die sich damit auch in Sachen Medaillen bei Olympia in Stellung brachten.

Für Gold braucht es immer auch etwas Glück, Silber und Bronze sind auf jeden Fall sowohl bei den Frauen als auch den Männern realitstisch.

Corona stört die Vorbereitung - Lölling im Glück

Reibungslos verlief die Vorbereitung aber nicht. Neise und Jungk waren nach dem Weltcup in St. Moritz positiv auf Corona getestet worden. Nach vier negativen Tests in Folge konnte Neise pünktlich und wie geplant nach Peking aufbrechen. Jungk muss dagegen noch warten und soll eventuell am 4. Februar nachreisen.

Lange zittern musste auch die Winterbergerin Lölling, allerdings nicht wegen Corona. Die Silbermedaillen-Gewinnerin von 2018 hatte die interne Norm nicht erfüllt, darf aufgrund einer Härtefallregelung aber dennoch um die Medaillen fahren.

Anders als im Weltcup stehen die Olympiasieger erst nach vier Läufen fest. Am Donnerstag (10.02.) absolvieren die Männer ihre ersten beiden Läufe, die Entscheidung fällt dann am Freitag. Bei den Frauen wird es am Freitag (11.02.) ernst, die Olympiasiegerin wird am Samstag (12.02.) gekürt.