Olympia | Rennrodeln Rodeln: Geisenberger greift nach Gold - Bitteres Olympia-Debüt für Taubitz

Stand: 07.02.2022 16:09 Uhr

Natalie Geisenberger führt im olympischen Einzelrennen, Anna Berreiter liegt als Zweite ebenfalls auf Medaillenkurs. Julia Taubitz lag in Führung, stürzte aber im zweiten Lauf.

Bitterer hätte es nicht laufen können für Julia Taubitz. Nach einem starken ersten Lauf mit neuem Bahnrekord stürzte die Weltcup-Gesamtsiegerin vom WSV Oberwiesenthal im zweiten Durchgang nach der berüchtigten Kurve 13, in der schon die Österreicherin Egle vom Schlitten gegangen war, mit gut 120 km/h und muss alle Gold-Hoffnungen begraben.

Taubitz fällt auf Rang 14 zurück

Sie verlor über eineinhalb Sekunden auf die Führende Geisenberger (+1,595), die nach dem Gold-Coup von Johannes Ludwig vor dem nächsten deutschen Rodel-Olympiasieg in Peking steht, und fiel bis auf Rang 14 zurück.

Die Medaillen werden am Dienstag (08.02.2022, live bei sportschau.de) vergeben, wenn die abschließenden Läufe drei und vier ausgetragen werden.

Bauchlandung nach der berüchtigten Kurve 13

Die deutschen Betreuer schlugen entsetzt die Hände vor die Gesichter, als Taubitz in Bauchlage mit dem Schlitten auf dem Rücken ins Ziel rutschte.

Die 25-Jährige stemmte sich danach mit den Händen auf die Knie, musste erst einmal durchatmen, Schmerzen und Schock verdauen. Nach der berüchtigten Kurve 13 hatte sie die Kontrolle über ihren Schlitten verloren.

Bundestrainer Loch: Taubitz physisch okay

Bundestrainer Norbert Loch gab nach dem Sturz Entwarnung: Physisch ginge es der Gesamtweltcupsiegerin gut, psychisch sei sie angeschlagen, aber: "Sie geht morgen an den Start und hat in zwei Läufen noch alle Chancen." Taubitz selbst wollte nicht sprechen.

Geisenberger nutzte derweil ihre Chance, legte einen sehr guten zweiten Lauf hin, und ging mit 1:56,825 Minuten in Führung. Von einem "brutal schwierigen Tag" sprach Geisenberger, "momentan geht gar nichts in mir vor. Ich bin froh, dass ich zweimal recht gut gefahren bin."

Sie könnte nach den Triumphen 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang ihren Olympia-Hattrick perfekt machen und ihre insgesamt fünfte olympische Goldmedaille holen.

Auch Anna Berreiter (+0,208) aus Berchtesgaden, die wie Taubitz ihr Olympia-Debüt gibt, behielt die Nerven und liegt nach zwei Läufen auf Rang zwei. Die Russin Tatjana Iwanowa (+0,591) reihte sich auf Platz drei ein.

Mitfavoritin Egle stürzt und fällt zurück

Wie herausfordernd die 1.475 Meter lange Olympia-Bahn im Sliding Centre Yanqing ist, zeigte sich auch bei Mitfavoritin Madeleine Egle. Die Startrekordlerin aus Österreich war schon im ersten Lauf in Kurve 13 gestürzt und büßte mit einem Rückstand von fast einer Sekunde alle Medaillenchancen ein. Nach dem zweiten Lauf liegt sie noch vor Taubitz auf Rang sieben.