Olympia | Rennrodeln Gold-Wahnsinn: Deutschland zittert sich zum Sieg im Team

Stand: 10.02.2022 17:02 Uhr

Vier Rennen, vier Siege: Deutschland feiert das nächste Rodel-Gold in Peking - und macht gleichzeitig das "Olympia-Triple" perfekt.

Schwarz, Rodel, Gold: Die deutschen Rodler sind bei diesen Olympischen Spielen nicht zu besiegen. Das Team um Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig sowie Tobias Wendl und Tobias Arlt hat am Donnerstag (10.02.2022) zum Abschluss der Rodel-Wettbewerbe im Eiskanal von Yanqing auch die Teamstaffel gewonnen. Für alle ist es der zweite Olympiasieg in Peking. Schon vor vier Jahren hatte genau dieses Quartett in Pyeongchang mit der Teamstaffel Gold gewonnen.

Einen Wimpernschlag schneller

Anders als 2018 war es diesmal eine ganz knappe Entscheidung. Das deutsche Team hatte nur 0,08 Sekunden Vorsprung vor Österreich.

Dabei schien das nächste Gold nach den drei Siegen in den Einzel-Konkurrenzen nur noch Formsache. Schnell war jedoch klar, dass Österreich unglaublich gut unterwegs gewesen war. Geisenberger konnte die Zeit nicht knacken, auch bei Ludwig blieb die Anzeige noch im "roten" Bereich - mit einer Zehntelsekunde Rückstand gingen die Doppelsitzer Wendl/Arlt ins Rennen und holten die Kohlen aus dem Feuer. Bronze ging an das Team aus Lettland.

"Das ist etwas für die Ewigkeit", freute sich Tobias Wendl in der Sportschau. Der Vater des Erfolges, Norbert Loch, sprach vom "emotionalsten Moment", den er erleben durfte. "Dieses Teamrennen so spannend zu zelebrieren, ist der i-Punkt auf unseren Erfolgen hier."

Geisenberger jetzt die Beste

Für Geisenberger war dieser Sieg mehr als nur eine "einfache" Goldmedaille: Die 34-Jährige ist nun sechsfache Olympiasiegerin und damit die erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin. Sie löst damit Eisschnellläuferin Claudia Pechstein ab. Die Doppelsitzer Wendl/Arlt schoben sich mit ebenfalls sechs Gold-Plaketten auf den zweiten Platz der ewigen Bestenliste. "Ein großer Tag, ein großes Team. Das mit dem Rekord kommt vielleicht, wenn ich älter bin. Jetzt genieße ich einfach den Moment", sagte Geisenberger.

Das bayrische Duo schaffte das unglaubliche Kunststück, bei allen sechs Olympiastarts jeweils Gold zu gewinnen. "Wir sind dann einfach los und hatten Spaß in der Bahn. Es ist verrückt", sagte Arlt und sein Partner Wendl ergänzte: "Das sechste Gold ist einfach fantastisch. Wir haben verdient gewonnen und werden feiern. Die große Party kommt dann in Deutschland."

"Gold-Hattrick" ist perfekt

Der Sieg in Peking war zugleich auch der Gold-Hattrick in der Teamstaffel: Schon 2014 und 2018 hatten die Rodler im Team den Olympia-Sieg abgeräumt.

Rennrodeln gehört seit 1964 (Innsbruck) zum Olympischen Programm. Seitdem haben die deutschen Rodler 38 Gold-, 24 Silber- sowie 23 Bronzemedaillen gewonnen. Mit vier von vier zu vergebenden Goldmedaillen setzte "Schwarz, Rodel, Gold" die aus Sicht der Konkurrenz furchteinflößende Statistik fort.