Olympia | Biathlon Drama beim Biathlon: Große Sorgen um Tandrevold

Stand: 13.02.2022 12:21 Uhr

Zum zweiten Mal hat die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold bei den Olympischen Spielen mit gesundheitlichen Problemen gekämpft. Beim Verfolgungsrennen lag sie auf Bronze-Kurs, als sie plötzlich nur noch torkelte und im Ziel zusammenbrach.

Es waren dramatische Szenen, die sich am Sonntag (13.02.2022) auf den Biathlon-Strecken in Zhangjiakou abspielten. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold kämpfte in Verfolgung über 10 Kilometer auf der Schlussrunde um eine Medaille. Doch dann brach sie am letzten Anstieg komplett ein.

Die 25-Jährige verließen die Kräfte, sie kam kaum von der Stelle und blieb förmlich stehen. Zahlreiche Athletinnen liefen vorbei. Mit letzter Kraft schleppte sich Tandrevold über die Ziellinie und brach zusammen. Betreuer und Ärzte eilten zur Hilfe und kümmerten sich um die völlig entkräftete Norwegerin. Nach einer kurzen Behandlung im eiskalten Stadion wurde die immer noch erschöpfte Skijägerin aus dem Zielbereich getragen.

IBU gibt Entwarnung

Der Biathlon-Weltverband IBU verkündete wenige Minuten nach dem Rennen auf Twitter: "Tandrevold ist ok." Auch der norwegische Teamarzt wurde in dem Tweet zitiert: "Ingrid hatte versucht, Elvira Öberg zu folgen, kam aber kaum ins Ziel. Sie war erschöpft und enttäuscht, aber nicht bewusstlos. Sie hat sich gestresst. Sie isst und trinkt jetzt. Ich denke, es lag an der Kälte und der Höhe."

Nationaltrainer Per Arne Botnan sagte dem norwegischen Rundfunk, Tandrevold sei sehr froh, dass Tiril Eckhoff die Bronzemedaille geholt habe - so bleibe die Medaille in Fossum, wo beide für denselben Verein antreten.

Semerenko bricht Einzel ab

Es war nicht das erste Mal, dass Tandrevold während den Spielen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Schon gegen Ende des Sprintrennens am Freitag hatten sie die Kräfte verlassen. Die Norwegerin ist auch nicht die einzige Athletin, die der Höhe und Kälte zu schaffen machen.

Die ukrainische Biathletin Valentina Semerenko konnte das Einzelrennen über 15 Kilometer am Montag nicht beenden. Der ukrainische Verbandspräsident Volodymyr Brynzak erklärte, Semerenko sei schwindlig geworden. "Sie wollte sich für die Staffel rehabilitieren und ist sehr schnell angegangen. Aber die Berge haben sie bestraft", wurde er bei der ukrainischen Website "champion" zitiert.

Die Biathleten kämpfen in den nördlich von Peking gelegenen Bergregionen mit der Höhe (1.700 Meter) und zweistelligen Minusgraden. Spaß macht das nicht - und wenn es gefährlich für die Gesundheit wird, umso weniger.