Olympia Olympia 2036: Spanien verzichtet und will Winterspiele 2030

Stand: 23.03.2022 20:59 Uhr

Madrid zieht mögliche Ambitionen auf die Olympischen Sommerspiele 2036 zurück, was Barcelonas Chancen auf die Winterspiele 2030 erhöhen könnte. Auch in Deutschland gibt es Interesse.

Die spanische Hauptstadt wird sich nicht wie vermutet um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2036 bewerben. Das bestätigte der Präsident des spanischen Olympischen Komitees, Alejandro Blanco, in einem Interview mit dem Radiosender "RAC1".

"Ich hatte mehrere Treffen mit Madrids Bürgermeister, bei denen wir darüber gesprochen haben", sagte Blanco. "Madrid ist ohne Zweifel eine Stadt, die versuchen sollte, Olympische Spiele auszurichten. Aber sie wird es nicht bei den Spielen 2036 versuchen." Madrid hatte sich bereits erfolglos um die Spiele 1972, 2012, 2016 und 2020 beworben.

Konzentration auf Winterspiele 2030

Hintergrund für den jetzigen Verzicht seien Hinweise seitens des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewesen. "Das IOC hat uns gesagt, dass wir die besten Chancen haben, wenn wir uns auf die Winterspiele 2030 vorbereiten." Diese sollen nach dem Wunsch der Spanier in Barcelona und den Pyrenäen stattfinden. Die Initiative bewirbt sich mit bewährten Austragungsorten: das französische Albertville, Soldeu in Andorra und La Molina in Spanien. Auch Saragossa gilt als Kandidat.

Die drei weiteren offiziellen Bewerber sind allesamt ehemalige Austragungsorte von Winterspielen: Salt Lake City (USA, 2002), Sapporo (Japan, 1972) und Vancouver (Kanada, 2010). Das IOC wird den Austragungsort voraussichtlich 2023 bekannt geben.

Initiative für Olympia in Thüringen, Sachsen und Bayern

In Deutschland hatte sich 2019 eine private Initiative formiert, die Olympia nach Thüringen, Sachsen und Bayern holen will. Der neue Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert, äußerte sich zuletzt allerdings reserviert zu Bemühungen um die Winterspiele 2030. "Das ist womöglich zu früh, wir wollen nicht baden gehen. Ich will es aber nicht ganz ausschließen."

Berlin ein Kandidat für Sommerspiele 2036

Anders sieht es mit den Sommerspielen 2036 aus. Hier hat sich Weikert schon vor seiner Wahl zum DOSB-Präsidenten für eine deutsche Bewerbung ausgesprochen - die Zustimmung der Bevölkerung vorausgesetzt. Kandidat Nummer eins ist die Hauptstadt Berlin, die dann genau 100 Jahre nach den Nazi-Spielen von 1936 wieder Ausrichter wäre - womöglich in symbolträchtiger Kooperation mit der israelischen Stadt Tel-Aviv. Auch die Initiative Rhein-Ruhr, die mit ihren Bemühungen um die Spiele 2032 krachend gescheitert ist, hält ihr Interesse aufrecht.

Madrids Rückzug könnte Deutschlands Chancen erhöhen, zumal auch Russland nach dem Angriffskrieg in der Ukraine kaum noch als Ausrichter infrage kommt. Aber bis zur Vergabe werden noch Jahre vergehen - und wohl einige Konkurrenten hinzukommen. So hat Ägypten große Ambitionen, und auch Indien gilt als möglicher Interessent.