Olympia | Langlauf Langlauf: Bolschunow ist der König der Langläufer

Stand: 19.02.2022 09:21 Uhr

Skilangläufer Alexander Bolschunow hat den wegen starker Winde und eisiger Temperaturen von 50 auf 30 km verkürzten "Marathon" gewonnen und damit seine dritte Goldmedaille geholt.

Bolschunow wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte beim letzten Langlauf-Rennen der Männer. Der Athlet des Russischen Olympischen Komitees sicherte sich die Goldmedaille in einer Zeit von 1:11:32 Stunden vor seinem Landsmann Iwan Jakimuschkin (+5,5 Sek.) und dem Norweger Simen Hegstad Krüger (+7,0 Sek.).

30 statt 50 km - Olympisches Novum

Erstmals in der Geschichte der Winterspiele wurde kein Rennen über die vollen 50 km ausgetragen. Wegen eisiger Temperaturen und starkem Wind wurden der Start um eine Stunde nach hinten verschoben und die Distanz auf knapp 30 Kilometer verkürzt.

Das Feld lag lange dicht beieinander, Vorstöße von einzelnen Läufern wurden immer wieder unterbunden. Das Tempo war nicht allzu hoch - der Schnee auf der Loipe langsam. Auf der anspruchsvollen Strecke teilten sich die Athleten ihre Kräfte ein. Die ersten Angriffe kamen nach etwa einem Drittel des Rennens - da zog sich das Feld erstmals auseinander, und eine Gruppe von etwa 15 Läufern konnte sich absetzen.

Deutsche Läufer fallen aus Spitzengruppe

Bis zu diesem Zeitpunkt waren die deutschen Starter Friedrich Moch, Lucas Bögl, Florian Notz und Jonas Dobler gut dabei. Doch nach der Tempoverschärfung fielen sie aus der ersten Gruppe und verloren zunehmend den Anschluss.

Nach der Hälfte des Rennens waren es vor allem die Russen, die die Führungsarbeit leisteten - allen voran Topfavorit Alexander Bolschunow.

Notz, Dobler und Moch fanden sich in der zweiten Gruppe wieder - ihr Rückstand zur Spitze zur Halbzeit betrug bereits eine knappe Minute. Bögl fehlten mehr als zwei Minuten auf die Führenden.

Dobler bester Deutscher

Bester Starter des Deutschen Skiverbandes im Ziel war Jonas Dobler als 20. mit 3:17 Minuten Rückstand. Florian Notz kam auf Rang 29 (+3:59), Friedrich Moch wurde 31. (+4:30), Lucas Bögl 33. (+4:38).

Mitfavorit Kläbo steigt aus

Die letzten Kilometer bestritten acht Läufer zusammen und warteten auf den richtigen Moment, um die entscheidende Attacke zu setzen. Beim letzten Anstieg vor dem Ziel verschärfte Bolschunow das Tempo und setzte sich ab.

Johannes Hösflot Kläbo zählte auf der verkürzten Strecke zu den Medaillenkandidaten. Doch der Norweger, der schon zweimal Gold in Peking holte, konnte dem Tempo nach der Hälfte des Renenns nicht standhalten und stieg nach 20 Kilometern aus.

Nicht alle glücklich mit der Entscheidung

Mit der Entscheidung zur Verkürzung des Rennens waren nicht alle glücklich. Der britische Langläufer Andrew Musgrave äußerte sich über Twitter missmutig. "Die FIS hat gerade die 50 Kilometer auf 28 Kilometer verkürzt, weil es ein bisschen kalt und windig ist. Ich kann nicht erkennen, wie es dadurch wärmer oder weniger kalt wird. Was für ein verdammter Witz", so Musgrave.

Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder begrüßte dagegen im ZDF die Verkürzung: ""Der Wind alleine wäre nicht das Problem, aber die Strecke ist schwer - und dann noch der stumpfe Schnee. Es ist sinnvoll, die Strecke zu verkürzen."