Sportschau-Olympia-Podcast Kira Weidle und ihr Olympia-Trip ins Ungewisse

Stand: 13.01.2022 12:00 Uhr

Julia Scharf und Philipp Nagel blicken im Podcast mit Skirennläuferin Kira Weidle auf die Winterspiele in Peking.

Die 25-jährige Kira Weidle ist die Speedqueen des Deutschen Skiverbandes. Die Olympia-Qualifikation hatte sie schon in Lake Louise klargemacht. Danach lief es aber nicht mehr so gut. Im "Olympia Countdown"-Podcast der Sportschau stand sie Julia Scharf und Philipp Nagel Rede und Antwort.

Kira Weidle zum Trainingsstand:

Ich hatte drei Wochen Weihnachtspause, trainiert haben wir trotzdem. Recht intensiv, viel Riesenslalom, deshalb bin ich gut gerüstet für die nächsten Wochen.

Sportschau-Wintersport-Podcast, 13.01.2022 11:45 Uhr

... zu den Fortschritten im Super-G:

Die ersten Rennen sind ja nicht ganz so optimal gelaufen, wobei jetzt Val d'Isère im Super-G schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung war. Das war auch von der Herangehensweise anders als die Rennen davor, weil ich doch sehr erkältet war. Mir war klar: 100 Prozent werden es heute nicht, ich muss haushalten mit den Kräften. Und bin auch genauso gefahren, eher wie im Training mit 90 bis 95 Prozent. Und schwuppdiwupps sieht man, ein paar Hundertstel schneller und es wäre mein bestes Super-G-Ergebnis gewesen.

Man sieht, dass man vielleicht auch mit ein bisschen weniger mehr erreichen kann, um zumindest schon mal die Sicherheit zu bekommen. Das gibt dann auch mehr Selbstbewusstsein, und ich kann dann wieder eins draufsetzen. Frechere Linie, mehr Angriff fahren. Aber genau dieses Selbstbewusstsein fehlt mir gerade, weil es ja im Super-G noch nie so richtig geklappt hat.

... über Hilfe, wenn es doch nicht so läuft:

Naiv ist es, glaube ich, wenn man denkt, es läuft schon, Hilfe brauche ich nicht. Und dann läuft es mal nicht so, und man sucht sich eben doch mal Hilfe. Dann versucht man, zu dem zurückzukommen, was einen stark gemacht hat.

Man darf natürlich auch nicht zu viel Theater drumherum machen. Aber so ein bisschen Rat von außen tut auch mal ganz gut. Andere Perspektiven zu sehen, ist echt ganz interessant. Ich hatte in den vergangenen Wochen viele Telefonate und Gespräche, die alle auf ihre eigene Weise inspirierend waren. Und gut für mich.

... zu Vorsätzen:

Die sind in jedem Jahr ziemlich ähnlich. Als Leistungssportler versucht man, immer das Optimale rauszuholen - ob privat oder sportlich. Ich möchte Schwächen aufholen und jedes Training zu 100 Prozent nutzen. Egal wie gut oder schlecht die Bedingungen sind.

... zur Angst vor einer Corona-Infektion kurz vor Olympia:

Jetzt, wo die Zahlen wieder so hochgehen, fährt natürlich ein bisschen die Angst mit, sich in den nächsten drei Wochen irgendetwas einzufangen. Man hat zuletzt oft gehört, dass die Umstände in Peking nach wie vor sehr unklar sind. Wie was wirklich abläuft, da gibt es große Fragezeichen. Aber ich glaube, wir sind recht gut gewappnet und haben sehr großen Rückhalt vom DOSB und DSV.

... zu den unbekannten Strecken:

Wenn ich gut Ski fahre und Spaß dabei habe, bin ich auch schnell. Dann ist es auch Wurst, welche Strecke es ist. (...) Der Schnee wird auch wieder ein großes Thema sein. Wie sind die Verhältnisse? Das ist gerade eher das, womit wir uns beschäftigen.

... zum Fokus auf das Sportliche:

Ich bin gerade auf der Schiene, je weniger, desto besser. Jede Info, die man bekommt, macht einen irgendwo verrückt und man denkt darüber nach. Daher versuche ich, es gerade ein bisschen von mir wegzuhalten. Und mich wirklich nur auf das Sportliche zu konzentrieren. Über die Weihnachtspause war das der Fokus. Ich will zu meinem alten Skifahren zurückfinden. Ich glaub, da habe ich gerade genug andere Baustellen, als dass ich mir Gedanken mache, wie lange ich in Quarantäne müsste. Für mich steht definitiv das Sportliche im Vordergrund.