Olympia | Eishockey Nach Eishockey-Krimi: ROC im olympischen Finale gegen Finnland

Stand: 18.02.2022 17:09 Uhr

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking setzt sich das Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) im Halbfinale nach Penaltyschießen gegen Schweden durch und trifft im Endspiel auf Finnland, das gegen die Slowakei gewinnt.

Das Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) steht nach einem echten Eishockey-Krimi im olympischen Finale der Männer. Die Osteuropäer besiegten am Freitag (18.02.2022) Schweden nach Penaltyschießen mit 4:3 (1:0, 0:0, 0:1, 3:2).

Damit spielt die "Sbornaja" vier Jahre nach dem 4:3 über Deutschland im Finale 2018 erneut um Gold. Zuvor hatte sich Finnland im ersten Halbfinale knapp mit 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) gegen die Slowakei durchgesetzt, die in der Viertelfinal-Qualifikation die deutsche Mannschaft mit 4:0 aus dem Turnier geworfen hatte.

Schweden zunächst überlegen, aber ineffektiv

Schweden war als Favorit gegen ROC ins Spiel gegangen und war im ersten Drittel die dominierende Mannschaft.

Allerdings machten die Skandinavier aus ihrer Überlegenheit zu wenig. Bei den Chancen der Schweden war immer wieder ROC-Goalie Ivan Fedotov zur Stelle, auch das Gehäuse rettete die Osteuropäer vor einem Rückstand. Gleichzeitig stand die Defensive der "Tre Kronor" sehr sicher und ließ fast nichts zu.

Anton Slepyshev schockt die Schweden

Im zweiten Drittel schlug das Team ROC dann überraschend zu. Nach nur 15 Sekunden erzielte Anton Slepyschew mit einer starken Einzelleistung die Führung für die Osteuropäer. Der erste Rückstand für Schweden im olympischen Turnier überhaupt.

Durch das Tor änderten sich die Kräfteverhältnisse auf dem Eis. ROC agierte nun selbstbewusst und zielstrebig, die Schweden zeigten sich geschockt. Angeführt vom starken Slepyschew hätten die russischen Athleten in dieser Phase den zweiten Treffer nachlegen können. Die Schweden fingen sich erst gegen Ende des zweiten Drittels, doch es ging ohne weitere Tore in die nächste Pause.

Anton Lander steht goldrichtig

Die letzten 20 Minuten begannen mit druckvollen Schweden, während die "Sbornaja" darauf lauerte, nach Puckgewinnen schnell nach vorne zu spielen und zu Chancen zu kommen. In der 47. Minute gelang schließlich Anton Lander der Ausgleich für die Skandinavier. Der schwedische Kapitän stand nach einem parierten Schuss goldrichtig und staubte aus Nahdistanz zum 1:1 ab.

Nun war Schweden wieder am Drücker. Doch auch das Team ROC setzte immer wieder Nadelstiche und blieb gefährlich. Zum Ende hin wurde die Partie immer kampfbetonter, die spielerische Qualität ließ etwas nach. Weitere Treffer fielen im letzten Drittel nicht mehr.

Keine Tore in der Overtime

Somit ging es in die Overtime. In der zehnminütige Verlängerung spielten die beiden Teams im Drei-gegen-Drei um die Entscheidung. Und beide Mannschaften hatten einige Gelegenheiten dazu, die hochkarätigeren die Schweden. Die Chancen blieben alle ungenutzt, so dass die Entscheidung im Penaltyschießen fallen musste.

Arseni Grizjuk mit dem entscheidenden Treffer

Dort hatte das Team ROC das bessere Ende für sich - nach insgesamt 16 Versuchen. Arseni Grizjuk verwandelte den entscheidenden Versuch zum stürmisch bejubelten Sieg der Russen.

Der zweite Finalist war zuvor im ersten Vorschlussrundenspiel zwischen Finnland und der Slowakei ermittelt worden. Das Match hatte mit viel Tempo und sehr körperbetont begonnen Es war den Slowaken anzumerken, dass sie ihre Chance nutzen und den Favoriten ärgern wollten.

Sakari Manninen bricht den Bann

Mit der Zeit wurden die Skandinavier allerdings immer druckvoller und erspielten sich mehr Torabschlüsse. Die erste richtig gute Chance nutzten sie dann durch Sakari Manninen (16. Minute) zur 1:0-Führung.

Zweites Drittel ohne Treffer

Doch die Slowakei blieb weiter gut im Spiel. Immer wieder kam das Team gefährlich vor das finnische Gehäuse. Einzig das Tor wollte für die Slowakei zunächst nicht fallen. Finnlands Goalie Harri Sateri zeigte insbesondere im zweiten Drittel eine gute Leistung.

Auch zu Beginn des letzten Abschnitts war die Slowakei die aktivere Mannschaft. Vor dem Tor spielten die Slowaken dann allerdings oft zu ungenau. Finnland gelang es, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen und die enge Partie zu gewinnen.

Schweden gegen die Slowakei um Bronze

Die Entscheidunng fiel kurz vor Schluss, als Harri Pesonen (60.) mit einem "Empty Net Goal" das 2:0 erzielte. Somit haben die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking das Finale ROC gegen Finnland (Sonntag, 20.02.2022, 05.10 Uhr MESZ). Im Kampf um Bronze trifft Schweden auf die Slowakei (Samstag, 14.10 Uhr MESZ).