Olympia | Eishockey Eishockey: Schweden gewinnen "Abwehrschlacht" gegen Kanada

Stand: 16.02.2022 16:44 Uhr

Der Rekord-Olympiasieger im Eishockey fährt ohne Medaille nach Hause: Die Kanadier unterlagen in ihrem Viertelfinale Schweden mit 0:2 (0:0, 0:0, 0:2). Zuvor waren schon Finnland, das russische Team und Deutschland-Bezwinger Slowakei ins Halbfinale eingezogen.

Die Halbfinalisten beim olympischen Eishockeyturnier stehen fest: Als viertes Team nach der Slowakei, dem Titelverteidiger vom russischen Olympiateam und Finnland qualifizierte sich Schweden durch ein 2:0 (0:0, 0:0, 1:0) über Rekord-Olympiasieger und Rekord-Weltmeister Kanada für die Runde der besten vier Mannschaften.

Im ersten Halbfinale am Freitag (5.10 Uhr MEZ) trifft Finnland auf die Slowakei. Die Skandinavier nehmen damit nach zwei zweiten Plätzen 1988 und 2006 einen neuen Anlauf, erstmals olympisches Gold zu gewinnen. Im Anschluss (14.10 Uhr MEZ) bekommt es die russische Auswahl mit Schweden zu tun.

Die Schweden, die sich beim olympischen Turnier in Peking für zuletzt schwächere Auftritte bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften rehabilitieren wollen, präsentierten sich im Giganten-Duell mit Kanada vor allem in der Defensive in Topverfassung. Zugute kam den Skandinaviern sicher, dass sie vor dieser Partie zwei Tage Pause hatten, während Kanada noch am Dienstag im Viertelfinal-Qualifikationsspiel gegen China ran musste (7:2).

Schwedens Defensive hält Kanadas Stürmern stand

Es entwickelte sich eine "Abwehrschlacht" mit wenig Chancen auf beiden Seiten. Anton Lander (33. Minute) hatte die beste Gelegenheit im Spiel für die "Tre Kronor", scheiterte aber alleine vor dem Tor am Goalie der Kanadier, Matt Tomkins. Das 1:0 fiel erst in der 51. Minute: Nach einem Abspielfehler der Kanadier schaltete Lucas Wallmark am schnellsten und erzielte seinen fünften Turniertreffer.

Knapp zwei Minuten vor dem Ende nahmen die Kanadier zugúnsten eines sechsten Feldspielers den Torwart vom Eis, um doch noch den Ausgleich zu erzwingen. Lander nutzte dies und traf zum 2:0-Endstand ins leere Tor (59.).

Finnland eiskalt - Schweizer Risiko wird nicht belohnt

Finnland bezwang die Schweiz mit 5:1 (2:0, 1:1, 2:0) - das Ergebnis fiel allerdings deutlicher aus, als es der Spielverlauf hergab. Finnland begann stark und übernahm durch Treffer von Miro Aaltonen (9.) und Mikko Lehtonen (11.) die Führung. Die Schweizer fanden im zweiten Drittel besser in die Partie und konnten das 0:3 durch Marko Anttila (24.) kontern - Andreas Ambuhl traf für die Eidgenossen (38.), die noch hoffen durften.

Im Schlussdrittel dann Pech für die Schweizer, die nur den Pfosten trafen und den Anschlusstreffer verpassten. Als sie in der Schlussphase alles auf eine Karte setzten und den Torwart herausnahmen, nutzen das die Finnen schließlich eiskalt zu zwei weiteren Treffern. Iiro Pakarinen sorgte mit dem Treffer zum 4:1 (56.) für die die Entscheidung, Teemu Hsartikainen erhöhte sogar noch auf 5:1.

Deutschland-Bezwinger Slowakei schlägt auch die USA

Zuvor hatte sich die Slowakei in einem dramatischen Duell mit 3:2 nach Penaltyschießen gegen die USA durchgesetzt. Im Spiel der Mannschaft des Russischen Olympischen Komitees (ROC) gegen Dänemark siegten dagegen die Favoriten aus Russland mit 3:1.

In der Partie USA gegen die Slowakei spielte der Außenseiter von Anfang an gut mit und ging nach zwölf Minuten sogar durch Juraj Slafkovsky in Führung. In der letzten Minute des ersten Drittels konnten die Amerikaner, die in Peking wie alle Teams auf ihre NHL-Spieler verzichten müssen, ausgleichen: Nick Abruzzese vollendete eine schöne Kombination.

Auch im zweiten Drittel bereitete die Slowakei, die am Dienstag Deutschland in der Viertelfinal-Quali mit 4:0 besiegt hatte, dem Favoriten weiter Probleme. Der einzige Treffer gelang jedoch den USA durch einen tollen Spielzug, den Sam Hentges im Tor unterbringen konnte.

USA treffen in doppelter Überzahl nicht

Im dritten Drittel überstanden die Slowaken sogar eine doppelte Unterzahl schadlos. 45 Sekunden vor Schluss konnte Kapitän Marek Hrivik den Puck zum umjubelten Ausgleich über die Linie stochern. Es ging in die Overtime, in der keine weiteren Treffer fielen. Im Penaltyschießen traf dann nur der Slowake Peter Cehlarik, der seinem Team damit den Halbfinal-Einzug sicherte.

Dänemark dreht zu spät auf

Ebenfalls im Halbfinale steht das Team der russischen Olympia-Athleten. Gegen Dänemark waren die Russen zu Beginn sehr dominant, im ersten Drittel standen unglaubliche 18:1 Torschüsse. Auf dem Scoreboard gab es dagegen nur ein 1:0 durch den Treffer von Wadim Schipatschow.

Im zweiten Drittel zeigten sich die Dänen verbessert und kamen durch Frans Nielsen sogar zum Ausgleich, den das ROC durch Nikita Nesterov aber wieder konterte. In den letzten 20 Minuten drehte Dänemark noch mal richtig auf, hatte beste Torchancen - aber es trafen die Russen: Wjatscheslaw Woinow machte mit dem 3:1 in Überzahl den Deckel auf die Partie.