Olympia | Gold, Silber, Bronze Die deutschen Medaillenhoffnungen bei Olympia

Stand: 02.02.2022 22:43 Uhr

Im deutschen Team bei Olympia gibt es einige Medaillenkandidaten. Es ist sogar ein Platz unter den besten drei Nationen möglich.

Nach einer Prognose des amerikanischen Daten- und Analysedienstes Gracenote werden die DSV-Athleten die Olympischen Spiele als zweitbeste Nation abschließen. Insgesamt 30 Medaillen (11 Gold, 11 Silber, 8 Bronze) werden prophezeit.

"Wenn wir unter die besten drei Nationen kommen, wäre das natürlich ein sehr gutes Ergebnis," sagte DOSB-Chef Thomas Weikert am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin."

Großes Potenzial für Edelmetall

Das Potenzial für eine gute Ausbeute ist da: Für den Medaillenregen könnten vor allem die Athleten im Rodeln, Bob, Skeleton, Skispringen und Snowboard sorgen. Auch im Biathlon, Ski alpin, Ski Freestyle, Eishockey und der Nordischen Kombination ist - wenn alles gut läuft - Edelmetall drin.

Bob: Friedrich eine Gold-Bank

Beim Bob gilt Francesco Friedrich als erster Anwärter auf zwei Goldmedaillen. Er ist seit fünf Großereignissen ungeschlagen, 14 von 16 Rennen im Zweier und Vierer konnte er in der Saison für sich entscheiden. Auch Johannes Lochner hat gute Chancen aufs Podest.

Bei den Frauen zeigte Laura Nolte im Zweiderbob mit vier Weltcup-Siegen ihr Potenzial, und auch Kim Kalicki triumphierte zwei Mal. In aufsteigender Form präsentierte sich zuletzt auch Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka. Sie gehört nach dem EM-Titel im Monobob auch in dieser neuen Disziplin zu den Medaillenkandidatinnen.

Skeleton: Chancen stehen so gut wie noch nie

Bei den Skeletonis stehen die Chancen so gut wie noch nie. Das deutsche Team ist sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen mit den Weltmeistern angereist. Schon beim Testwettkampf auf der Olympiabahn in Yanqing hatten die deutschen Pilotinnen und Piloten die Nase vorn.

Neben Weltmeister Tina Hermann und Christopher Grotheer will auch Jacqueline Lölling, die Olympiazweite von Pyeongchang, um Gold mitfahren. Bei den Frauen geht außerdem Hannah Neise an den Start, bei den Männern sind neben Grotheer Axel Jungk und Alexander Gassner dabei.

Rodler: Ludwig peilt erstes Gold an

Im Rodeln sind die deutschen Frauen um Weltmeisterin Julia Taubitz erste Anwärterinnen auf die Medaillen. Natalie Geisenberger hofft auf das dritte Einzelgold in Folge, und auch Nachwuchspilotin Anna Berreiter hat Top-drei-Potenzial.

Bei den Männern fuhr Johannes Ludwig, Überraschungs-Dritter von 2018, seine stärkste Saison und peilt Gold an. Teamkonkurrent Felix Loch muss sich dagegen noch steigern, um das dritte Einzelgold zu holen. Die deutschen Doppel werden zweifellos um Gold fahren.

Skispringen: Hoffnungen ruhen auf Geiger und Althaus

Bei den Skispringern zählt der Weltcupführende Karl Geiger zu den Top-Favoriten auf den Sieg. Auch Markus Eisenbichler kann immer zu einer Medaille fliegen.

Bei den Frauen ruhen die deutschen Hoffnungen auf Katharina Althaus, die im Gesamtweltcup Zweite ist. 2018 feierte die beste DSV-Skispringerin Silber. Im Mixed-Team zählt Deutschland zu den Favoriten.

Nordische Kombination: Edelmetall möglich

Dreimal Gold wie vor vier Jahren ist wohl nicht drin. In allen drei Entscheidungen ist für die Nordischen Kombinierer jedoch eine Medaille möglich, vor allem durch Vinzenz Geiger. Aber auch Johannes Rydzek und Eric Frenzel sollte man im Kampf um Edelmetall auf dem Zettel haben, die Staffel sowieso.

Ski alpin: Weidle und Dürr auf Medaillen-Kurs

Eine sensationelle Ausbeute wie bei der WM 2021 mit dreimal Silber und einmal Bronze (Team) wird es angesichts der gezeigten Leistungen in der aktuellen Saison wohl nicht geben.

Die besten Chancen haben die WM-Zweite Kira Weidle in der Abfahrt und Lena Dürr im Slalom. Auch Slalom-Ass Linus Straßer hat in Schladming zuletzt gezeigt, dass er an einem guten Tag ums Podest mitfahren kann.

Snowboard: Hofmeister, Baumeister, Nörl die Kandidaten auf Gold

Eine Medaille im Parallel-Riesenslalom steht für Ramona Hofmeister auf dem Plan. In Pyeongchang 2018 reichte es zu Bronze, jetzt soll es Gold werden. Stark präsentierte sich in dieser Saison auch Stefan Baumeister mit zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen.

Im Snowboardcross ist ebenfalls eine Medaille drin, denn Martin Nörl hat sich kurz vor den Spielen mit einem Sieg-Hattrick zum Favoriten gemausert. In allen anderen Disziplinen wäre sie eine Sensation.

Ski-Freestyle: Skicrosser dürfen hoffen

Nach dem bisherigen Saisonverlauf dürfen sich immerhin die Skicrosser Chancen ausrechnen. Das Trio um Daniela Maier, Tobias Müller und Florian Wilmsmann konnte in dieser Saison schon aufs Podest fahren. In den anderen Disziplinen wäre eine deutsche Medaille eine echte echte Überraschung.

Biathlon: Überraschungen nicht ausgeschlossen

In den 30 Einzel-Rennen des Olympia-Winters standen die deutschen Biathleten nur viermal auf dem Podium. Johannes Kühn in Hochfilzen und Benedikt Doll in Antholz gelangen die einzigen Saisonsiege. Hoffnung macht die deutsche Männer-Staffel, die in Ruhpolding auf Platz zwei lief.

An guten Tagen ist Kühn, Doll, Erik Lesser, Denise Herrmann oder auch der coronageschwächten Franziska Preuß eine Überraschung zuzutrauen.

Eishockey: Hoffen auf nächstes Wintermärchen

Ein zweites Winter-Märchen nach dem Silbercoup vor vier Jahren ist nicht unwahrscheinlich. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm hat sich in der Weltspitze etabliert, zudem dürfte die Abwesenheit der NHL-Profis erneut ein Vorteil für die eingespielte DEB-Auswahl sein.