Olympia | Biathlon Rees statt Lesser bei Biathlon-Sprint

Stand: 11.02.2022 06:01 Uhr

Das deutsche Quartett für den Olympia-Sprint steht. Nach zwei Top-10-Plätzen im Einzel haben die Deutschen erneut Außenseiterchancen.

Die deutschen Männer gehen mit Benedikt Doll, Roman Rees, Johannes Kühn und Philipp Nawrath in den am Samstag (12.02.2022) anstehenden Olympia-Sprint. Das gab der Deutsche Skiverband am Freitagmorgen (11.02.2022) bekannt.

Rees: "Wusste nicht, dass ich laufen darf"

Der im Einzel mit Rang 67 enttäuschende Erik Lesser fehlt dagegen. Für den 33-Jährigen, der bei seinen bisherigen Olympiastarts 2014 und 2018 noch für den Sprint gesetzt war, darf Roman Rees ran. Rees, der im Einzel mit Rang sieben einen Überraschungs-Erfolg feierte, freut sich: "Ich wusste gar nicht, dass ich laufen darf. Ich freue mich, dass ich ran darf. Ich fühle mich gut", sagte der 28-Jährige.

Größte Chancen auf eine vordere Platzierung aus dem deutschen Team hat erneut Benedikt Doll, der im Einzel nur knapp die Medaille verpasste. Der 31-Jährige hätte mit einem Schießfehler weniger Silber erobert, schaut aber ohne Ärger zurück: "90 Prozent Treffer beim Schießen sind eine realistische Zielleistung, 95 Prozent zu erwarten, ist vielleicht etwas zu viel. Ich glaube, ich habe mich gut gesteigert und bin zufrieden", sagte der Schwarzwälder vor dem anstehenden Sprint.

Gelingt Doll die Überraschung?

Mit 90 Prozent Treffern könnte Doll auch im Sprint um die Medaillen kämpfen, denn mit der zehntbesten Laufzeit im Einzel war der zweifache Olympia-Bronzemedaillengewinner auch hier konkurrenzfähig.

Nicht so gut mit der Strecke kommt Johannes Kühn klar. Vor allem die erste Hälfte der Runde macht dem 51. des Einzels zu schaffen. Der permanent leichte Anstieg ist Kühn nicht knackig genug. "Mir wäre es lieber wie der Birxstieg hoch, da gibt es nur die Bergtechnik, das ist meine bessere Technik", wünscht sich Kühn Verhältnisse wie beim schweren Anstieg in Oberhof.

Nawrath ausgeruht am Start

Ausgeruhter, weil ohne Einzel-Einsatz, geht Nawrath in den Wettkampf. Der 28-Jährige kommt nach seinem Einsatz in der Mixed-Staffel zu seinem zweiten Start. Mit nur zwei Nachladern machte Nawrath in der Staffel ein gutes Rennen, mehr als Rang fünf war aber trotzdem nicht drin. "Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden gewesen", blickt Nawrath zurück.

Die Top-Medaillenfavoriten sind die Deutschen aber nicht. Größte Chancen auf einen Platz unter den Top drei haben die laufstarken Norweger Johannes Thingnes Bö oder Vetle Sjastaad Christiansen, der französische Einzel-Sieger Quentin Fillon Maillet oder Simon Desthieux oder der russische Starter Alexander Loginow.

Lesser hofft auf Staffel

Das deutsche Team ist mit sechs Athleten nach China gereist. Neben Lesser wird beim Sprint auch David Zobel zuschauen. Während Lesser auf einen Start in der Staffel als traditioneller Startläufer hoffen darf, ist Zobel als Ersatzmann mitgefahren. er kommt nur bei Verletzungen oder positiven Corona-Tests seiner Teamkollegen zum Einsatz.