Olympia | Biathlon Herrmann führt Sprint-Aufgebot an - Preuß "mental am Limit"

Stand: 10.02.2022 16:37 Uhr

Die deutschen Biathletinnen peilen im zweiten Olympia-Wettkampf die zweite Medaille an. Im Sprint starten die DSV-Frauen in derselben Besetzung wie im Einzel.

Die deutschen Biathlon-Frauen gehen wie schon im Einzel mit dem Quartett Denise Herrmann, Vanessa Voigt, Vanesa Hinz und Franziska Preuß in den Olympia-Sprint am Freitag (11.02.2022, 10 Uhr). Das gab der Deutsche Skiverband am Donnerstag bekannt. Anna Weidel wurde erneut nicht nominiert.

Vier Tage nach Herrmanns Überraschungs-Olympiasieg im Einzel gehen die deutschen Frauen selbstbewusst in den 7,5-Kilometer-Sprint. "Wir wissen alle, dass es einen beflügelt im Team. Es ist einfach cool, wenn man eine Olympiasiegerin im Team hat und letztendlich bestärkt das die Mannschaftsleistung", sagte Voigt, die mit ihrem vierten Rang ebenfalls eine große Überraschung landete.

Voigt: "Motivationsschub"

Die 24-jährige Thüringerin, die im Einzel zum besten Ergebnis lief, kann auch motiviert durch die eigene Glanzleistung in den Sprint gehen: "Der Motivationsschub ist auf jeden Fall gegeben. Jetzt heißt es, das zu bestätigen, aber mit nicht so viel Druck ins Rennen zu gehen", sagte Voigt.

Zusätzliche Motivation spürt auch Herrmann, die ihre Goldmedaille aber unter ihrem Bett lagert. Um sich nicht abzulenken, denn: "Man muss die Spannung wieder hochhalten und das gelingt mir gut", sagte Herrmann, die im Sprint bisher drei Weltcupsiege feiern konnte. "Ich rechne nicht damit, dass ich hier in jedem Wettkampf Medaillen abräume. Ich möchte einfach gute Wettkämpfe machen."

Preuß: "Ich muss hart zu mir bleiben"

Ganz anders die Gefühlslage bei Franziska Preuß. Nach einer Fußverletzung und einer Corona-Infektion fehlte sie lange, erst kurz vor Olympia wurde sie fit. Im Olympia-Einzel kam sie nur auf Rang 25 und blieb damit weit hinter ihren Möglichkeiten. "Es ist schon sehr schwierig", sagte sie der Sportschau. Nach vier Schießfehlern, alle stehend, und nur der 23.-besten Laufzeit im Einzel hadert die 27-Jährige: "Stehend habe ich noch Schwierigkeiten gehabt, die Anspannung im Wettkampf unter einen Hut zu bekommen."

Preuß beschreibt, dass es schwer ist, mit der nötigen Entspannung und Gelassenheit in die Wettkämpfe zu gehen. "Ich merke. dass ich mental am Limit bin. Ich muss nach vorn schauen und hart zu mir bleiben. Ich muss einfach positiv bleiben."

Preuß: "Gelasenheit und Selbstvertrauen"

Die lange Pause ohne Wettkämpfe und mit nur eingeschränktem Training habe ihr sehr zugesetzt: "Ich laufe lieber jedes Wochenende drei Rennen, das ist nicht so anstrengend", sagt die sechsfache WM-Medaillengewinnerin. Für die anstehenden Rennen geht es nun auch nicht um Medaillen, sondern: "Ich nehme mir vor dass ich die Gelassenheit und das Selbstvertrauen zurück bekomme."

Vor vier Jahren: Dahlmeier gewinnt Sprint-Gold

Bei Olympia vor vier Jahren hatte Laura Dahlmeier im Sprint Gold abgeräumt. Vanessa Hinz war auf einen starken fünften Platz gekommen. Herrmann hatte bei ihren ersten Biathlon-Winterspielen Rang 21 im Sprint belegt.