Olympia | Biathlon Deutsche Biathletinnen gehen im Massenstart leer aus

Stand: 18.02.2022 08:54 Uhr

Im letzten Frauen-Rennen der Winterspiele lief Franziska Preuß auf Platz acht. Olympiasiegerin wurde Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich.

In der Windlotterie von Zhangjiakou waren die mit Medaillen-Ambitionen gestarteten deutschen Skijägerinnen ohne Chance. Tückische Böen am Schießstand verwehten aber auch die Aussichten der anderen Favoritinnen in der Königsdisziplin. Profiteurin war Justine Braisaz-Bouchet, die am Freitag (18.02.2022) das erste Gold für die französischen Biathletinnen bei diesen Spielen holte und die Tricolore schwenkend über die Ziellinie fuhr.

Preuß wird Achte - Herrmann auf Rang 13

In 40:18,0 Minuten und mit vier Strafrunden verwies die 25-Jährige aus Albertville nach 12,5 Kilometern die beiden Norwegerinnen Tiril Eckhoff (+15,3 Sekunden/4 Strafrunden) und Marte Olsbu Röiseland (+34,9 Sekunden/4 Strafrunden) auf die Plätze. Den Grundstein für den Sieg legte Braisaz-Bouchet beim dritten Schießen im Stehend-Anschlag, bei dem sie als einzige der Top Acht fehlerfrei schoss.

Franziska Preuß kam mit ebenfalls vier Schießfehlern und bereits 1:26,4 Minuten Rückstand auf die Siegerin als Achte ins Ziel. Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann wurde 13. (+2:09,1). Sie musste fünf Strafrunden laufen. Vanessa Hinz folgte auf Rang 15 (+2:54,2/4), Olympia-Debütantin Vanessa Voigt auf Platz 18 (+3:04,7/6). Die bislang letzte deutsche Olympiasiegerin im Massenstart war Magdalena Neuner 2010 in Vancouver. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte Laura Dahlmeier Gold im Sprint und in der Verfolgung und Bronze im Einzel gewonnen.

Bundestrainer Mehringer: "Hatten uns drei Medaillen vorgestellt"

Damit blieb es für die deutschen Frauen bei zwei Medaillen in China: Gold für Herrmann im Einzel und Bronze in der Staffel. Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer zog ein gemischtes Fazit: "Wir hatten uns drei Medaillen vorgestellt. Wenn Franzi fit gewesen wäre, wäre mehr drin gewesen", sagte er im ZDF: "Natürlich wissen wir, dass wir in den kommenden Jahren noch ein paar Baustellen haben. Aber das werden wir in Ruhe analysieren und dann greifen wir wieder an."

Preuß: "Ein versöhnliches Ende"

Franziska Preuß war nach einer Fußverletzung und einer Corona-Infektion gehandicapt zu Olympia gefahren und hatte zwischenzeitlich sehr mit ihrer Form gehadert. Für sie war der achte Rang zum Abschluss ein Erfolg. "Mit der Vorgeschichte bin ich sehr zufrieden", sagte Preuß: "Die erste Hälfte war sehr zäh, aber jetzt ist es ein versöhnliches Ende." Die 27-Jährige gehörte auch zur Bronze-Staffel.

Die überragende Biathletin der Winterspiele war Röiseland mit drei Olympiasiegen und zweimal Bronze. In sechs Rennen ging die 31-Jährige nur einmal leer aus: In der Staffel belegte das norwegische Quartett Rang vier. Eine solche Medaillenausbeute war zuvor noch keiner Biathletin gelungen.

Massenstart-Rennen wegen Kälte und Wind vorverlegt

Das Massenstart-Rennen der Frauen war ursprünglich für Samstag angesetzt. Wegen der zu erwartenden Kälte, verbunden mit einem eisigen Wind, hatte sich die Rennleitung jedoch entschlossen, den Wettbewerb um einen Tag vorzuziehen.