Olympia | Biathlon Biathletin Herrmann macht goldenes Olympiamärchen wahr

Stand: 07.02.2022 13:14 Uhr

Denise Herrmann hat bei den Olympischen Spielen über die 15 Kilometer ein fast perfektes Rennen abgeliefert und sich mit Gold belohnt. Auch Vanessa Voigt war beim Saisonhöhepunkt in Bestform.

Biathletin Denise Herrmann hat es bei den Olympischen Spielen allen Kritikern gezeigt und die Konkurrenz beim Rennen über die 15 Kilometer in 44:12,7 Minuten hinter sich gelassen. Die 33-Jährige konnte damit über ihr erstes Gold jubeln. Silber ging an die Französin Anais Chevalier-Bouchet (+9,4 Sekunden), Bronze gewann Marte Olsbu Röiseland (+15,3/NOR)

Herrmann auf den Punkt fit und treffsicher

Bei guten Windbedingungen ging der Sieg über die Leistung am Schießstand und eine perfekte Einteilung auf der schwierigen Strecke. Pro Fehler gibt es im Einzel eine Minute obendrauf.

Für Herrmann (0|0|1|0) ging der Match-Plan am Montag voll auf. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt und war das Rennen schnell angegangen, blieb ruhig am Schießstand und zeigte sich zudem überraschend treffsicher. Im dritten Schießen verpasste sie dann doch die erste Scheibe, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und räumte im letzten Anschlag wieder alles ab.

Auch für die letzte Runde hatte die deutsche Topathletin noch genügend Körner im Köcher, um mit starker Laufleistung die Medaille einzufahren. "Das ist gerade eine total krasse Situation. Ich habe ordentlich auf die Fresse gekriegt dieses Jahr. Aber ich wusste, dass ich es kann", sagte die überglückliche Siegerin mit Tränen in den Augen. "Es ist ein Wettkampf, da muss man beim Schießen cool bleiben." Und: "Es ist gut aufgegangen."

Sensationelle Leistung

"Es war wichtig, dass wir ruhig geblieben sind. Denise hat sich auf Olympia fokussiert, und es hat funktioniert", sagte der sportliche Leiter Bernd Eisenbichler und gratulierte zur Leistung.

Topfavoritin geschlagen

Auch die Französin Anais Chevalier-Bouchet kassierte nur eine Strafminute, konnte Herrmann aber nicht von der Spitze verdrängen und lief auf Platz zwei. Geschlagen war auch Topfavoritin Marte Olsbu Röiseland. Die Olympiasiegerin im Mixed lies zwei Scheiben stehen und war nicht mehr in der Lage, an der überragenden Herrmann und der starken Französin vorbeizuziehen.

Voigt verpasst Medaille um weniger als zwei Sekunden

Sensationell schob sich Vanessa Voigt (1|0|0|0) mit der schnellsten Laufzeit auf der Schlussrunde und einem Rückstand von 16,6 Sekunden auf Rang vier noch vor Dsinara Alimbekava (NOK) und Weltmeisterin Marketa Davidova aus Tschechien.

Damit ließ Voigt den schlechten Start in der Mixed-Staffel hinter sich und zeigte, dass sie nervenstark und schnell unterwegs sein kann. "Nach der Mixed-Staffel waren es schwere Stunden, in denen ich an mir gezweifelt habe." Heute, "das war die richtige Antwort", sagte sie erleichtert im ZDF-Interview.

Hinz in den Top 15

Auch Vanessa Hinz (0|1|0|0) steuerte ein starkes Rennen zur insgesamt tollen Mannschaftsleistung bei. Mit Platz 14 belohnte sie sich nach einer durchwachsenen Saison mit einem guten Ergebnis.

Preuß kämpft sich in den Wettkampfmodus

Franziska Preuß bestritt nach Fußverletzung und überstandener Coronainfektion das erste Rennen. Bei der Rückkehr in den Wettkampfmodus (0|2|0|2) sammelte sie vier Strafminuten und wurde noch 25.