Olympia | Biathlon Biathlon: Bö sprintet im Eiltempo zum Olympiasieg

Stand: 12.02.2022 11:00 Uhr

Ein Fehler und trotzdem deutlich schneller als die Konkurrenz: Johannes Thingnes Bö aus Norwegen hat sich mit einer unfassbaren Laufleistung Gold im Sprint geschnappt. Die deutschen Biathlon-Männer müssen weiter auf eine Medaille warten.

Johannes Thingnes Bö aus Norwegen stürmte am Samstag (12.02.2022) mit einer wahren Meisterleistung in der Loipe zu Olympiasieg im 10-km-Sprint.

Bö schoss zwar einen Fehler, fackelte in der Loipe aber ein Feuerwerk ab und gewann in 24:00,4 Minuten mit sagenhaften 25,5 Sekunden vor Einzel-Olympiasieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich, der ebenfalls eine Strafrunde laufen musste. Bronze ging an Tarjei Bö (Norwegen/1 Fehler/+38,9 Sekunden).

Doll fast eine Minute langsamer als Bö

Mit dem Tempo des frischgebackenen Olympiasiegers konnten auch die deutschen Skijäger nicht mithalten. Wie schon im Einzel war Benedikt Doll der Beste. Genau wie Bö musste auch Doll einmal in der Runde, war auf der Strecke aber deutlich langsamer als der Überflieger und ging als Achter mit 1:05,00 Minuten Rückstand in das Verfolgungsrennen am Sonntag (ab 11.35 Uhr im Livestream bei sportschau.de). Zumindest auf Bronze waren es nur 26,1 Rückstand - und so lautete die klare Ansage: Angriff auf das Podium.

"Das taktische Geheimnis ist schnell hoch zu kommen und oben zu überleben", scherzte Doll nach dem Rennen. Die Platzierung sei gut, aber der Fehlschuss beim Stehendschießen wurmte ihn schon: "Der eine Fehler stehend war ärgerlich. Wieder war der erste Schuss recht schnell, recht leichtsinnig", ärgerte er sich. Auch das Material war diesmal nicht das Beste. In der Abfahrt verlor Doll doch deutlich.

Rees am Schießstand einer der Besten

Roman Rees vom SV Schauinsland erfüllte die Teildisziplin Schießen mit der Note 1. Er war einer von nur vier Athleten, die mit zehn Volltreffern durchkamen. Auf der Strecke ging es aber deutlich schwerer und so stand am Ende nur Platz 17 und 1:23,9 Minuten Rückstand auf Bö, der ja auch noch 150 Meter mehr laufen musste, zu Buche.

Nawrath - frische Beine, aber drei Fehler

Philipp Nawrath, im Einzel nur Zuschauer und mit entsprechend frischen Beinen unterwegs, war bei seiner Olympia-Premiere der Zweitschnellste aus dem deutschen Team, verballerte aber mit drei Fahrkarten am Schießstand eine Topplatzierung.

So reichte es für den 28-Jährigen aus Füssen nur zu Platz 22. "Vom Gefühl war ich eher passiv und nicht zu schnell, aber klar mit drei Strafrunden kommt man nicht mehr wirklich so in Schwung", sagte Nawrath nach dem Rennen.

Kühn am Schießstand von der Rolle

Auch Johannes Kühn (Reit im Winkl) kommt am Schießstand einfach nicht zurecht. Der Sprintsieger von Hochfilzen musste vier Mal in die Strafrunde und 600 Extra-Meter laufen.

Eine gute Platzierung war trotz der sechstschnellsten Laufzeit im gesamten Feld nicht drin. Kühn beendete den Sprint als 33.

Viele Mitfavoriten patzen am Schießstand

Die Mitfavoriten Alexander Loginow (ROC/38./4 Fehler/+ 2:15,1 Minuten) und Vetle Sjastaad Christiansen (Norwegen/20./3 Fehler/+ 1:38,0 Minuten) haben auch im Verfolger eine nahezu unlösbare Aufgabe vor der Brust.

Lesser nicht nominiert

Der im Einzel mit Rang 67 enttäuschende Erik Lesser wurde nicht aufgestellt, wird aber einen Einstaz in der Staffel bekommen. Auch David Zobel musste zuschauen.

Zobel ist allerdings nur als Ersatzmann mitgefahren. Er kommt nur bei Verletzungen oder positiven Corona-Tests seiner Teamkollegen zum Einsatz.