Fußball | Krieg in der Ukraine Bei Gazprom-Trennung: Watzke stellt Schalke Unterstützung in Aussicht

Stand: 27.02.2022 14:36 Uhr

DFB-Interimspräsident Hans-Joachim Watzke hat Unterstützung für den FC Schalke 04 angekündigt, sollte sich der Zweitligist von seinem russischen Hauptsponsor Gazprom trennen.

"Erstmal bin ich sehr froh, dass die Schalker da Haltung gezeigt haben. Ich hoffe, dass sich die auch weiter fortsetzt", sagte Watzke dem ZDF-Sportstudio.

"Und wenn es dazu dann auch der Solidarität der anderen Klubs in Deutschland bedarf, um sie aus dieser Situation einigermaßen gut herauszuführen, dann müssen wir darüber diskutieren, wie wir das hinkriegen können", so Watzke weiter.

Schalke reagiert auf Aussagen

Am Sonntag reagierte Schalke 04 auf die Aussagen von Watzke. Demnach steht Schalkes Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder mit Watzke in Kontakt. "Bernd Schröder hat heute mit Aki Watzke telefoniert - es war ein gutes Gespräch", so der Verein gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Zu den Inhalten sagen wir vorerst nichts, da bitte ich um Geduld."

Möglich wäre etwa, dass Schalke längere Fristen bekommt, um mögliche finanzielle Auflagen im Zuge des Lizenzierungsverfahrens zu erfüllen. Mit solchen Auflagen rechnet der Gelsenkirchener Verein. Das sagte Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers schon Anfang des Jahres, als die wenigsten von einem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgingen.

Watzke: "wichtiger Bestandteil der Fußball-Kultur"

Watzke, der auch Geschäftsführer von Schalkes Erzrivalen Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga ist, nannte die Gelsenkirchener einen "wichtigen Bestandteil der deutschen Fußball-Kultur und des deutschen Fußballs. Ich bin sehr, sehr froh, dass die neue Führung jetzt klar Haltung beweist", sagte der 62-Jährige und ergänzte: "Und die kann am Ende nur darin münden, denke ich mal, dass man dieses Sponsoring beendet."

Schriftzug vom Trikot verschwunden

Schalke hatte am Donnerstag (24.02.2022) angekündigt, bis auf Weiteres nicht mehr mit dem Schriftzug des russischen Hauptsponsors aufzulaufen. Am Samstag im Zweitligaspiel beim KSC zierte der Schriftzug "Schalke 04" die Trikots.

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass der von den USA im Zuge des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig, ein ehemaliger Major der Staatssicherheit der DDR, sein Mandat im Schalker Aufsichtsrat niedergelegt hat. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist. Er gilt als Vertrauter des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin.