DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat sich zu möglichen Änderungen für die Ligen geäußert.

Bundesliga Schiri-Chef: Mehr Einheitlichkeit bei Regelauslegung

Stand: 20.01.2023 13:54 Uhr

Zum Jahresbeginn treffen sich die Bundesliga-Schiedsrichter zu einem Trainingslager in Portugal. Nun hat sich DFB-Schiedsrichter-Chef Fröhlich zu möglichen Änderungen für die Ligen geäußert.

Extrem lange Nachspielzeiten wie bei der Weltmeisterschaft sollen in der Fußball-Bundesliga eine "gut begründete Ausnahme bleiben". Das hat DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich vor dem Neustart nach der WM-Pause angekündigt.

Fröhlich nannte als Anlässe Spielunterbrechungen und -verzögerungen durch das Überprüfen von Entscheidungen, Verletzungen von Spielern, bei Auswechselungen oder bei der Ausführung von Spielfortsetzungen. Der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB-Schiri GmbH verwies in einem vom Deutschen Fußball-Bund veröffentlichten Interview zudem besonders auf Spielzeitvergeudung durch Zeitspiel.

"Unser Ziel ist eine klare, konsequente und einheitliche Auslegung, daran wurde intensiv mit den Schiedsrichtern gearbeitet", sagte Fröhlich. Daran sei in einem sechstägigen Trainingslager für die Schiedsrichter und Assistenten der 1. und 2. Bundesliga gearbeitet worden.

WM analysiert

An der portugiesischen Algarve habe man Anfang Januar die Spiele der 1. und 2. Bundesliga bis November in den Blickpunkt genommen, vorwiegend allerdings die Schiedsrichter-Leistungen bei der WM analysiert. "International läuft es nicht besser und auch nicht schlechter als bei uns in Deutschland", betonte der 65-Jährige. In der Regelauslegung bei der WM hätten sich die Schiedsrichter mit ihrer eigenen Linie wiedergefunden.

Für die am Freitag in ihr Restprogramm startende Bundesliga bedeute das Trainingslager aber keine Änderungen. "Es gibt keine Kursänderung, aber es geht um mehr Einheitlichkeit", sagte Fröhlich. Auch das Thema Videoschiedsrichter bleibe unangetastet. Allerdings sollte die Verantwortung der Schiedsrichter wieder sichtbarer werden. Dass sich der Referee eine strittige Szene noch einmal selbst ansieht, solle im Einzelfall weiterhin eine gute Lösung bleiben. "Wichtig ist, dass der Schiedsrichter als verantwortlicher Entscheider auch so wahrgenommen wird", sagte Fröhlich.