Jubel der Nürnberger Spieler

DFB-Pokal-Achtelfinale Elfmeter-Krimi - Nürnberg wirft Düsseldorf aus dem Pokal

Stand: 09.02.2023 07:12 Uhr

Im Duell der beiden Zweitligisten hat der 1. FC Nürnberg gegen Fortuna Düsseldorf nach einem Krimi im Elfmeterschießen das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Alle "Clubberer" trafen am Ende vom Punkt, für die Fortuna scheiterte der junge Jona Niemiec.

Nach 90 Minuten und nach Ende der Verlängerung hatte es 1:1 gestanden, das Elfmeterschießen gewannen die Nürnberger mit 5:3.

Beim sehr glücklichen Erfolg am Mittwochabend (08.02.2023) hatte Fortuna die Partie sehr verhalten begonnen, möglicherweise wirkte die 1:4-Klatsche zuletzt beim SC Paderborn noch nach. Trotz Doppelspitze mit Rouwen Hennings und David Kownacki entwickelte die Mannschaft von Daniel Thioune zunächst gar keine Idee im Spiel nach vorne. Ganz anders die Nürnberger, die das 0:1 im Derby in Fürth offenbar gut weggesteckt hatten.

Schon nach einer knappen Viertelstunde hätte der "Club" in Führung gehen müssen, doch Jens Castrop übersah bei seinem Kopfball nach Top-Flanke von Lino Tempelmann den viel besser postierten Christoph Daferner im Zentrum. In der 26. Minute hatte die Fortuna erneut großes Glück, als sich Tempelmann im Strafraum klasse durchsetzte und den Ball aus halbrechter Position an die Latte nagelte.

Düsseldorfer Führung aus dem Nichts

Auch dieses akustische Signal reichte Düsseldorf noch nicht, um aufzuwachen. Nach einer halben Stunde musste Florian Kastenmeier zunächst einen Distanzschuss von Kwadwo Duah entschärfen, kurz danach war der Fortuna-Keeper auch bei Daferners Kopfball zur Stelle.

Nürnberg spielte druckvoll, musste sich allein den Vorwurf gefallen lassen, aus der Überlegenheit keinerlei Kapital zu schlagen. Die Strafe folgte in der 33. Minute. Ohne dass es sich in irgendeiner Weise angedeutet hätte, trug die Fortuna ihren ersten wirklich planvollen Angriff vor - und war direkt erfolgreich.

Christoph Klarer setzte nach seinem Vorstoß auf der linken Außenbahn Emmanuel Iyoha in Szene, dessen Flanke verwertete Kownacki mit einem schulbuchmäßigen Kopfball zum 1:0 für die Gäste. Peter Vindahl Jensen im "Club"-Tor war chancenlos, weil sich Jan Gyamerah und Johannes Geis dezent aus dem Luftduell heraushielten.

Tanaka vergibt Großchance für die Fortuna

Nach dem Rückstand merkte man den Nürnbergern an, dass sie diesen Schock erstmal verdauen mussten. Düsseldorf hingegen gewann an Sicherheit und hätte zehn Minuten nach Wiederanpfiff schon für klare Verhältnisse sorgen können - doch WM-Teilnehmer Ao Tanaka schoss den Ball aus fünf Metern knapp über das Tor.

Von den Nürnbergern kam zunehmend wenig in der Offensive, die Gäste verpassten es aber auch in der 76. Minute, vorzeitig den Deckel draufzumachen: Kownacki hatte nach einem Steilpass von Shinta Appelkamp die große Abschlusschance, zögerte aber viel zu lange und verpasste auch das Abspiel auf den völlig freien Hennings.

Nürnberger Co-Produktion von Duman und Klarer

Bis weit in die Nachspielzeit schien sich der Chancenwucher der Fortuna aber nicht mehr zu rächen, weil den Gastgebern nichts außer lang geschlagenen Bällen einfiel, die die Düsseldorfer Deckung um Abwehrchef André Hoffmann ganz locker wegverteidigten. Erst als der eingewechselte Mats Möller Daehli in der 93. Minute links davonzog und scharf in die Mitte flankte, schlenzte Taylan Duman den Ball in Richtung des linken Winkels - Klarer wollte klären, fälschte dabei aber entscheidend zum 1:1 ins eigene Netz ab.

In der Verlängerung hätte Jorrit Hendrix nach Klasse-Zuspiel von Profi-Debütant Jona Niemiec das Momentum sofort wieder zurück auf die Düsseldorfer Seite verlagern können, doch freistehend vor Vindahl Jensen spitzelte er die Kugel so halbgar Richtung Tor, dass Nürnbergs Florian Flick sie noch kurz vor der Linie wegkratzen konnte.

Hendrix trifft die Latte in der Verlängerung

Kurz vor Ende des ersten Verlängerungshälfte hatte der "Club" erneut Dusel: Hendrix zirkelte einen Freistoß aus halbrechter Position an die Latte. Nürnberg wurde fünf Minuten vor dem Ende wiederum durch einen abgefälschten Ball von Duman gefährlich, diesmal war Kastenmeier aber zur Stelle.

Als das Elfmeterschießen fast schon besiegelt schien, startete Niemiec noch einmal durch. Er gewann das Laufduell gegen Flick, der dann als letzter Mann zur Notbremse griff und mit Rot vom Platz flog - den Freistoß aus 20 Metern jagte der Ex-Nürnberger Daniel Ginczek dann aber weit über die Latte.

Nürnberg jetzt gegen Regensburg

Für die Nürnberger geht es nun in der Liga am Samstag um 13 Uhr gegen Jahn Regensburg weiter. Die Fortuna spielt tags darauf um 13.30 Uhr gegen den SV Sandhausen - beide Spiele gibt es auch im Live-Ticker bei sportschau.de.