DOSB-Präsident "Keine Kampagne": Weikert weist Hörmann-Vorwürfe zurück

Stand: 02.02.2022 08:24 Uhr

Der frühere DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat kurz vor Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking schwere Vorwürfe gegen seinen Nachfolger Thomas Weikert erhoben.

Demnach soll der frühere Tischtennis-Weltverbandspräsident schon vor dessen Wahl am 4. Dezember an einer Kampagne gegen Hörmann beteiligt gewesen sein. "Ich gehe aus guten Gründen davon aus, dass mein Nachfolger weit früher und auch aktiv an der gesamten Entwicklung beteiligt gewesen ist", sagte Hörmann der "Augsburger Allgemeinen/Allgäuer Zeitung".

Der neue Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes wies die Anschuldigungen bei der Auftakt-Pressekonferenz in Peking zurück. "Zu einer möglichen Kampagne habe ich schon einmal etwas gesagt. Ich kenne keine Kampagne", sagte Weikert. Er kenne wohl ein Protokoll aus dem März 2021: "Aber bei dem Treffen war ich nicht dabei. Mehr kann ich nicht sagen." Er habe sowohl während der Vorbereitung auf die Präsidentenwahl als auch danach "Hörmann aus meiner Sicht nicht angegriffen".

Weikert: "Wir tun hier unsere Arbeit"

Die Anschuldigungen kurz vor dem Start der Peking-Spiele würden nicht für Unruhe im deutschen Olympia-Team sorgen, sagte Weikert. "Ich denke, stören tun die nicht. Hier in Peking konzentriert sich jeder an seinem Wettkampfort auf den Sport", betonte der DOSB-Chef. "Wir tun hier unsere Arbeit. Das ist zunächst das Wichtigste."

Der Ex-Präsident Hörmann hatte nach einem anonymen Brief aus der Mitarbeiterschaft des DOSB mit dem Vorwurf, es herrsche eine "Kultur der Angst" in der Frankfurter Zentrale, seinen Rückzug angekündigt - sich aber als Opfer einer Intrige gesehen. Zur Aufklärung hat Hörmann eigenen Angaben zufolge Schriftsätze im Umfang von über 500 Seiten vorgelegt, die eine lückenlose Aufklärung ermöglichen sollen.

"Ich weiß nicht die genaue Seitenzahl, aber es gibt eine umfangreiche Aufstellung mit Anlagen", erklärte Weikert. Diese sollen von der vom DOSB-Präsidium berufene Prüfkommission mit der einstigen DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel und dem ehemalige Richter am Bundesgerichtshof, Clemens Basdorf, geprüft werden.