Die Spieler von Hertha BSC fassen sich enttäuscht an den Kopf.

Berliner Fehlstart perfekt Hertha BSC schlägt sich in Gladbach selbst

Stand: 22.08.2022 00:01 Uhr

Trotz einer guten Leistung bei Borussia Mönchengladbach bleibt Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga weiter sieglos. Eigene Unzulänglichkeiten waren für das 0:1 (0:1) und damit die zweite Niederlage verantwortlich.

Vor der Partie waren die Vorzeichen klar. Gladbach wollte sich mit einem Sieg in der Spitzengruppe etablieren und den besten Saisonbeginn der Klub-Geschichte in der Bundesliga hinlegen, während Hertha einen Fehlstart abwenden wollte. Mit nur einem Punkt auf dem Konto sowie dem Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Eintracht Braunschweig reisten die Berliner nach Mönchengladbach.

Mutige Herthaner scheitern an sich oder Sommer

Von Beginn an war zu erkennen, dass Hertha mit einer mutigen Spielweise den ersten Pflichtspielsieg der Saison erreichen wollte. Die beiden Außenspieler Dodi Lukebakio und Chidera Ejuke stellten ihre Gegenspieler immer wieder vor Probleme und kreierten gute Chancen.

Doch gerade Lukebakio fehlte die Genauigkeit, zweimal verfehlte er nach starken Einzelaktionen in bester Einschussposition das Gladbacher Tor (4./43.), einmal wehrte VfL-Torhüter Yann Sommer gegen den Belgier ab (25.). Der Schweizer Nationaltorhüter war auch nach einem Solo von Ejuke über den halben Platz zur Stelle (21.), einen Fallrückzieher von Wilfried Kanga wehrte Sommer ebenfalls ab (42.).

Mittelstädt erweist Berlin einen Bärendienst

Doch auch Gladbach kam zu Chancen - und die waren noch größer als die der Herthaner. In der Anfangsphase tanzte Alassane Plea die halbe Berliner Defensive aus, sein Schuss wurde von Marc-Oliver Kempf noch an den Pfosten gelenkt (7.). Zehn Minuten später verhinderte Hertha-Keeper Oliver Christensen aus kurzer Distanz ein Eigentor, im Nachsetzen schoss ihn Marcus Thuram auf der Linie an.

Torlos ging es dennoch nicht in die Halbzeitpause - und das lag in erster Linie an einem Blackout von Maximilian Mittelstädt. Bei einer eher harmlosen Flanke von Jonas Hofmann riss der Berliner Linksverteidiger seinen Arm nach oben, Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck blieb keine andere Möglichkeit, als auf Elfmeter zu entscheiden. Den verwandelte Plea sicher zum 1:0 für Gladbach (34.).

Wieder Lukebakio, dann wieder Handelfmeter

Auch in der zweiten Halbzeit machte Lukebakio auf sich aufmerksam, nach den vorigen Fehlschüssen fehlte ihm nach einem Sololauf aber der Mut zum Abschluss (55.). Der 24-Jährige agierte sinnbildlich für den Auftritt seines Teams. Hertha war sehr engagiert, spielfreudig, mutig - aber es fehlte die Effizienz.

Wo die Berliner jedoch recht zielsicher waren, war das Spielen des Balles mit der Hand im eigenen Strafraum. Diesmal ging der Arm von Filip Uremovic bei einer Ecke von Hofmann nach oben, wieder gab es Elfmeter. Wieder eine korrekte Entscheidung von Jöllenbeck nach Ansicht der Videobilder (68.).

Hofmann setzt sich durch und verschießt

Hinzu kam Gelb-Rot für den Hertha-Verteidiger - der vor dem ersten Strafstoß verwarnt wurde, weil er die Ausführung behindert hatte. Überraschend trat diesmal aber nicht Plea an, sondern Hofmann. Vorher hatte es eine Diskussion zwischen den beiden möglichen Schützen gegeben. Und die Entscheidung rächte sich, der Nationalspieler scheiterte mit einem recht schwachen Flachschuss an Christensen.

Der Berliner Torhüter verhinderte auch gegen den freigespielten Thuram das zweite Gegentor (82.) und hielt seine Mannschaft im Spiel. In Unterzahl gelang es ihr jedoch kaum, sich noch Gelegenheiten zu erarbeiten. Kevin-Prince Boateng war in der 89. Minute am nächsten am Ausgleich dran, als ihm Zentimeter fehlten, um den Ball aus kurzer Distanz ins Gladbacher Tor zu grätschen.

Schwere Aufgaben für beide Teams

Für beide Teams geht es nächste Woche Samstag (27.08.2022) gegen die Top-Teams der Liga weiter. Hertha trifft um 15.30 Uhr auf Vizemeister Borussia Dortmund, Gladbach ist drei Stunden später bei Dauer-Champion Bayern München zu Gast.