Julian Schmid gewinnt den Zielsprint

Nordische Kombination Julian Schmid gewinnt Krimi von Oberstdorf

Stand: 05.02.2023 16:21 Uhr

Was für ein Krimi: Kombinierer Julian Schmid hat am Sonntag (05.02.2023) beim Heimspiel in Oberstdorf einen unglaublich spannenden Wettbewerb gewonnen - seine Aufholjad war atemberaubend.

Von Sanny Stephan und Christian Hornung

Eine besseren Formcheck vor der Weltmeisterschaft ab 21. Februar in Planica hätte Schmid nicht liefern können. Dabei sah es auf den zehn Kilometern in der Loipe lange nicht so aus, als könne der Deutsche, der am Vortag Platz vier belegt hatte, den Riesenvorsprung von Franz-Josef Rehrl noch aufholen. Der Österreicher hatte nach einem Traumsprung auf 143 Meter etwas mehr als eine Minute Vorsprung auf Schmid mit den Langlauf genommen.

Rehrls Vorsprung sah lange zu groß aus

Bei Kilometer 7,5 waren davon immer noch 33 Sekunden übrig. Schmid lief gemeinsam mit dem Norweger Jens Luraas Oftebro und dem Österreicher Johannes Lamparter in der dreiköpfigen Verfolgergruppe. Lamparter hielt sich lange Zeit komplett aus der Führungsarbeit heraus, weil er Schmid und Oftebro natürlich nicht an seinen Landsmann heranführen wollte. Erst auf dem letzten Kilometer mischte dann auch Lamparter voll mit.

Das Kombispringen der Männer in Oberstdorf

Sportschau, 05.02.2023 10:25 Uhr

Das Kombilaufen der Männer in Oberstdorf

Sportschau, 05.02.2023 14:45 Uhr

Trotzdem sah es bis zum letzten Anstieg nicht so aus, als könne für den Deutschen noch etwas gehen. Doch dann packte er einen Sensationsendspurt aus und ließ auf der Zielgeraden nichts mehr anbrennen. Oftebro sicherte sich vor Rehrl den zweiten Platz, Lamparter folgte dahinter - die Top 4 sprinteten allesamt in einem Zeitfenster von 1,1 Sekunden über die Linie.

"Es war einfach geil"

Schmid sagte anschließend am ARD-Mikrofon: "Es war einfach geil. Am letzten Anstieg habe ich gemerkt, dass es noch gehen kann. Mega, dass ich hier gewinnen konnte, alle meine Leute sind hier. Ich weiß, dass ich schnell bin, aber wenn ich es mir nicht richtig einteile, kann es auch schonmal passieren, dass ich platze."

Gute Argumente für einen WM-Platz sammelten in Oberstdorf auch Jakob Lange als Elfter und direkt hinter ihm Eric Frenzel. Zittern müssen Fabian Rießle (19.), Johannes Rydzek (20.), Manuel Faißt (21.) und Terence Weber (23.).

WM-Generalprobe in Schonach

Der letzte Weltcup vor der Weltmeisterschaft findet am kommenden Wochenende in Schonach statt. Dann sind auch wieder die Kombiniererinnen mit von der Partie - und hoffentlich auch wieder Deutschlands Top-Kombinierer Vinzenz Geiger, der zum Leidwesen der Tausenden Fans ausgerechnet bei seinem Heimspiel beide Wettbewerbe verpasste. "Ich bin wieder etwas angeschlagen. Das ist sehr schade und tut sehr weh, aber wenn ich starte und mir dann die Saison versaue, wäre es das auch nicht wert", sagte der WM-Hoffnungsträger Geiger im Ersten.

Auch Kombi-König Jarl Magnus Riiber war wieder nicht dabei. Er kämpft seit Wochen mit Magenproblemen, verursacht durch einen Parasiten. Auch sein Teamkollege Jörgen Graabak, in Bestform auf jeden Fall ein Medaillenkandidat, fehlte.