Carlos Alcaraz setzte sich im Halbfinale der US Open durch.

US Open Alcaraz und Ruud stehen im Finale in New York

Stand: 10.09.2022 11:35 Uhr

Der Norweger Casper Ruud und Carlos Alcaraz aus Spanien haben das Endspiel der US Open erreicht. Dort geht es für die beiden um den ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere - und die Führung in der Weltrangliste.

Der 19 Jahre alte Spanier Alcaraz gewann sein Halbfinalspiel gegen den US-amerikanischen Publikumsliebling Frances Tiafoe mit 6:7 (6:8), 6:3, 6:1, 6:7 (5:7) und 6:3. Zuvor hatte der Norweger Ruud (23) sein Endspiel-Ticket durch ein 7:6 (7:5), 6:2, 5:7 und 6:2 gegen den Russen Karen Chatschanow gelöst.

Der Sieger des Finales am Sonntag (11.9.2022; 22 Uhr MESZ) holt sich nicht nur seinen ersten Grand-Slam-Titel, sondern löst auch den entthronten Titelverteidiger Daniil Medwedew aus Russland als Führenden der Weltrangliste ab.

"Es ist wunderbar, um solche großen Dinge zu spielen", sagte Alcaraz: "Ich kann die Nummer eins der Welt schon sehen, gleichzeitig ist sie noch so weit weg." Tiafoe vergoss ein paar Tränen der Enttäuschung, musste aber einräumen: "Carlos war zu gut."

Jüngster Finalist seit 1990

Alcaraz ist der jüngste US-Open-Finalist seit 1990, als der US-Amerikaner Pete Sampras im Alter von 19 Jahren und 28 Tagen die Trophäe holte. Alcaraz war der 5:15-Stunden-Marathon zwei Tage zuvor im Viertelfinale gegen den Italiener Jannik Sinner nicht anzumerken - im Gegenteil: Nach dem knapp verlorenen ersten Satz drehte Alcaraz erst richtig auf und zog verdient in sein erstes Grand-Slam-Finale ein.

"Wir sind im Halbfinale eines Grand Slams, da müssen wir alles geben, egal ob über vier oder fünf Stunden", erklärte Alcaraz seine enormen Kraftreserven. Tiafoe kämpfte mit den Tränen. "Ich fühle mich, als hätte ich alle enttäuscht", sagte der 24-Jährige ins Stadionmikrofon: "Ich komme wieder und werde das Ding gewinnen. Es tut mir leid, Leute!"

Tiafoe, der im Arthur Ashe Stadium auch von der früheren First Lady Michelle Obama angefeuert wurde, erlebte zwischendurch einen unerklärlichen Leistungseinbruch. Die US-Amerikaner müssen weiter auf den ersten Grand-Slam-Titel bei den Männern seit 2003 (Andy Roddick) warten. Tiafoe durfte sich zumindest mit einem US-Open-Rekord trösten: Als erster Profi der Geschichte beendete er das Turnier mit der makellosen Tie-Break-Bilanz von 8:0.

Ruud als erster Norweger im Finale

"Ich bin so glücklich", sagte unterdessen Ruud nach seinem zweiten Finaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier: "Anfangs waren wir beide etwas nervös, ich habe zum Glück den ersten Satz gewonnen." Und wie: Beim Satzball bewies der Sohn des früheren Australian-Open-Achtelfinalisten Christian Ruud in dem 55 Schläge zählenden Ballwechsel Nervenstärke und Klasse. "Im zweiten und vierten", sagte er, "habe ich phänomenal gespielt".

Frauen-Finale am Samstag

Bereits am Samstag (Ab 22 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) spielen die polnische Weltranglisten-Erste Iga Swiatek und Wimbledon-Finalistin Ons Jabeur aus Tunesien im Endspiel der Frauen um den Titel. "Es wird ein großartiger Kampf", prophezeite Swiatek.