Melanie Leupholz schießt das Tor zum 3-0 gegen Brasilien

DFB-Frauen Vorläufiger WM-Kader mit Leupolz, aber ohne Gwinn

Stand: 31.05.2023 12:55 Uhr

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat den vorläufigen Kader für die Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland benannt. Ärger gibt es um die Spielerinnen des FC Bayern.

Ohne die Langzeitverletzte Giulia Gwinn, aber mit Mutter Melanie Leupolz gehen die Fußballerinnen des DFB in die WM-Vorbereitung. Das 28-köpfige vorläufige Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland gab die Bundestrainerin am Mittwoch (31.05.2023) in Frankfurt/Main bekannt.

Ärger um Spielerinnen des FC Bayern

Unerwartet Ärger gibt es um die Abstellung der fünf Spielerinnen des FC Bayern München. Sie werden erst am 23. Juni und damit drei Tage später ins Trainingslager anreisen. "Entgegen getroffener Absprachen zu Beginn des Jahres hat sich leider ein Verein dazu entschieden, seine Spielerinnen nicht, wie vereinbart, zum 20. Juni abzustellen", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, in einer DFB-Mitteilung.

"Wir waren noch bis zum gestrigen Abend in Gesprächen, um eine Lösung im Sinne der Mannschaft und allen Spielerinnen zu finden, ohne ein für uns zufriedenstellendes Ergebnis. Darüber sind wir enttäuscht, da es sich erheblich auf die Vorbereitung auswirkt", so Chatzialexiou.

Voss-Tecklenburg: "Bringt Vorbereitung durcheinander"

Auch Bundestrainerin Voss-Tecklenburg reagierte verärgert über die späte Abstellung. "Natürlich bringt das unsere Vorbereitung durcheinander", sagte sie. Man habe sich auf vielen Ebenen Gedanken gemacht und sich bewusst für ein Länderspiel entschieden, an dem alle Spielerinnen an Bord sein sollten.

Dem sei nun nicht so. Auf die Nationalspielerinnen des VfL Wolfsburg, die noch das Finale der Champions League bestreiten und eine Woche weniger Urlaub hätten, wolle Voss-Tecklenburg auf jeden Fall Rücksicht nehmen in der Vorbereitung.

DFB-Frauen - angeführt von Popp und Frohms

Das Team der Vize-Europameisterinnen wird von Kapitänin Alexandra Popp und Stammkeeperin Merle Frohms vom VfL Wolfsburg angeführt. Mittelfeldspielerin Leupolz vom FC Chelsea wurde nur knapp acht Monate nach der Geburt ihres Sohnes für den Kader nominiert.

Außenverteidigerin Giulia Gwinn hatte seit ihrem zweiten Kreuzbandriss im Oktober kein Spiel bestritten. "Giulia ist zwar mit ihrem Rehaplan sehr weit, jedoch fehlen ihr mehrere Wochen Trainingszeit", sagte Voss-Tecklenburg 50 Tage vor dem Anpfiff des WM-Turniers (20. Juli bis 20. August). Es sei vor allem eine Vernunftsentscheidung, bei diesem Turnier auf Giulia Gwinn zu verzichten, sagte die Nationaltrainerin. Schließlich wolle man mit ihr in Zukunft noch viele große Turniere spielen.

Den Stamm des Aufgebots bilden die Spielerinnen des Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg (10), gefolgt von Eintracht Frankfurt (6) und den Bayern (5). Neben den 28 Nominierten stehen zehn weitere Spielerinnen auf Abruf bereit.

Endgültiger Kader umfasst 23 Spielerinnen

Nach den beiden Trainingslagern in Herzogenaurach mit Testspielen am 24. Juni in Offenbach gegen Vietnam und am 7. Juli in Fürth gegen Sambia wird der endgültige Kader mit 23 Spielerinnen bekannt gegeben.

Die DFB-Frauen treffen in der WM-Vorrunde auf Marokko (24. Juli), Kolumbien (30. Juli) und Südkorea (3. August). Voss-Tecklenburg setzt weitgehend auf den Stamm der EM 2022 in England.

Kader im Überblick

Tor: Ann-Katrin Berger, Merle Frohms, Stina Johannes, Ena Mahmutovic

Abwehr: Sara Doorsoun, Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Sophia Kleinherne, Sarai Linder, Sjoeke Nüsken, Carolin Simon, Felicitas Rauch

Mittelfeld/Angriff: Nicole Anyomi, Jule Brand, Klara Bühl, Sara Däbritz, Laura Freigang, Chantal Hagel, Svenja Huth, Paulina Krumbiegel, Lena Lattwein, Melanie Leupolz, Sydney Lohmann, Lina Magull, Lena Oberdorf, Alexandra Popp, Lea Schüller, Tabea Waßmuth