Klagt seit Jahren gegen Eislauf-Weltverband: Eisschnellläuferin Claudia Pechstein.

Eisschnelllauf Auch mit 50 will Pechstein noch Glanzpunkte setzen

Stand: 17.11.2022 13:13 Uhr

31 Jahre nach ihrem Debüt im Weltcup will Eisschnellläuferin Claudia Pechstein weiter "den ein oder anderen Glanzpunkt" setzen.

Zum Saisonauftakt im norwegischen Stavanger hatte die Berlinerin mit Rang elf im Massenstart demonstriert, dass sie noch zur erweiterten Weltspitze im Eisschnelllauf gehört.

"Es hat mich gefreut, mich unter diesen Bedingungen und in meinem Alter im Massenstart fürs Finale qualifizieren und dort an einem Top-Ten-Platz kratzen zu können", sagte die 50-Jährige.

Noch kein Ende der sportlichen Laufbahn in Sicht

Die fünfmalige Olympiasiegerin verschiebt ihren Abschied von den Eisbahnen immer wieder. Zuletzt war sie Fahnenträgerin bei Olympia in Peking. Und die Winterspiele hat sie auch jetzt wieder im Blick, will ausprobieren, "wie nahe ich an die neunten Spiele herankommen kann". Die nächsten Spiele finden 6. bis 22. Februar 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo statt.

Zweiter Weltcup in Heerenveen

Die Gegenwart heißt erst einmal Heerenveen. In der niederländischen Eisschnelllauf-Hochburg wird am Wochenende der zweite Weltcup ausgetragen. Nach Platz 16 über 3.000 Meter in Stavanger hat Pechstein ihren Startplatz in der starken A-Gruppe verloren und läuft dort in der B-Gruppe.

Ob ihr die Rückkehr in die Top-Gruppe im Laufe dieses Winters gelingt? "Das ist eine Glaskugelfrage, die niemand mit Gewissheit beantworten kann", erklärt sie skeptisch. Ihre mitunter nicht einmal halb so alten Konkurrentinnen laufen ihr mittlerweile zeitlich weit davon.

Bescheidenere Ansprüche

Während Felix Rijhnen (Frankfurt/Main) in Stavanger im Massenstart seinen ersten Weltcup-Sieg bejubelte, sind Podiumsplätze für die Berlinerin wohl außer Reichweite. Ihre Ansprüche sind daher bescheiden. "Vor allem gesund bleiben und für mein Alter eventuell noch den einen oder anderen Glanzpunkt setzen", nennt sie als Ziel.

Am erfolgversprechendsten ist der Massenstart-Wettbewerb über 16 Runden mit Zwischensprints. Dort wurde sie in Peking Neunte. "Im Massenstart ist immer alles möglich", sagt auch Bundestrainer Helge Jasch.