Basketball Anonymer Brief: DBB-Präsident Weiss weist Vorwürfe zurück

Stand: 09.07.2021 16:31 Uhr

Sportfunktionär Ingo Weiss hat die in einem anonymen Brief gegen ihn erhobenen Vorwürfe scharf zurückgewiesen. "Das stimmt nicht", sagte der Präsident des Deutschen Basketball Bunds (DBB) und Sprecher der Spitzenverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) der dpa.

"Mittlerweile ist mir auch von dem zuständigen Mitarbeiter bestätigt worden, dass sich der Herr Weiss da ganz normal und vernünftig verhalten hat", sagte Weiss zu dem Vorwurf, er habe sich bei der offiziellen Olympia-Einkleidung für Tokio ungebührlich gegenüber jugendlichen Helfern verhalten.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte als erstes berichtet, bei der Ethikkommission des DOSB sei ein anonymer Brief eingegangen, in dem dazu aufgefordert werde, sich mit dem Verhalten von Weiss zu befassen. In dem Brief, der mit "Die Mitarbeiterschaft des DOSB" unterschrieben ist und der dpa vorliegt, wird Weiss vorgeworfen, er habe sich mit der offiziellen Kleidung der Olympia-Mannschaft ausstatten lassen und dabei in Hamburg "mehrere junge Freiwillige unzumutbar behandelt und psychologisch unter Druck gesetzt und diese angeschrien". Junge Mädchen seien in Tränen ausgebrochen.

"Diese Vorwürfe sind hanebüchen, diffamierend und beleidigend. Ich hoffe, dass das auch die Ethikkommission am Ende des Tages so feststellt", sagte der 57-Jährige. Er forderte: "Die Unkultur solcher anonymen Briefe muss endlich aufhören." Die DOSB- Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker habe ihn zu der offiziellen Einkleidung eingeladen.

Auf die Nachfolge von DOSB-Präsident Alfons Hörmann spekuliere er nicht, bekräftigte DBB-Präsident Weiss, der im Weltverband Fiba Schatzmeister ist. "Inzwischen habe ich mindestens zehn Mal auch öffentlich gesagt, dass ich mich nicht um eine Position im DOSB-Präsidium bewerben will", sagte Weiss.

Hörmann hatte Mitte Juni die Konsequenzen aus der schweren Führungskrise gezogen und wird bei den Neuwahlen im Dezember nicht mehr antreten. Das DOSB-Präsidium hatte einstimmig entschieden, auf die angekündigte Vertrauensabstimmung zu verzichten und im Dezember vorgezogene Neuwahlen durchzuführen.