Deutscher Fußball-Bund Drei Wochen nach Rücktritten - DFB besetzt Ethikkommission

Stand: 08.07.2021 21:00 Uhr

Gut drei Wochen nach der Rücktrittswelle in der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) hat der Verband das Gremium neu besetzt. Es ist nun wieder handlungsfähig.

Auf einer außerordentlichen Präsidiumssitzung berief der Verband am Donnerstag (08.07.2021) den früheren Richter Peter Büllesfeld, die Rechtsanwältin Ingrid Häußler, den Wirtschaftsmediator Hermann Janning und den Richter Wolfgang Schmitz-Jansen. Die Berufung sei auf den gemeinsamen Vorschlag der neuen Vorsitzenden Irina Kummert und des Büroleiters Ulrich Schulte-Bunert erfolgt, teilte der DFB mit. Das Präsidium sei dem Vorschlag einstimmig gefolgt.

Gegenseitige Vorwürfe

Mitte Juni hatte die DFB-Spitze Kummert zur neuen Vorsitzenden Ethikkommission gewählt und damit für großen Unmut bei den übrigen Mitgliedern gesorgt. Der Vorwurf: Der DFB habe mit der Personalie Kummert für die Arbeitsunfähigkeit der Kommission gesorgt und diese damit absichtlich gesprengt.

Bernd Knobloch, der das Gremium nach dem Tod des Bundestags-Vizepräsidenten Thomas Oppermann (SPD) im vergangenen Oktober kommissarisch geführt hatte und fest von seiner Berufung zum ordentlichen Vorsitzenden ausgegangen war, trat daraufhin zurück. Die weiteren Mitglieder Nikolaus Schneider und Birgit Galley taten es ihm gleich.

Laut Medienberichten hatte die Ethikkommission auch gegen Interimspräsident Rainer Koch ermittelt, nun war sie handlungsunfähig. Der DFB erklärte nach der Wahl Kummerts und den Rücktritten indes, dass "aufgrund der Uneinigkeit innerhalb der Kommission mit Rücktritten von Kommissionsmitgliedern gerechnet werden musste - egal, wie die Abstimmung ausgehen würde".